
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Unverhofft kommt oft? Den Weg ins Model-Business ebneten Selcuk Coskun seinen eigenen Angaben zufolge Scouts aus Mailand, die ihn in seiner Innsbrucker Bar ansprachen. Es folgten einige Jahre, die er als einer der offenbar fotogensten Tiroler in Fliegern und bei Foto-Shootings verbrachte. Labels wie Dolce & Gabbana, Cavalli oder die Automarke Volvo setzten auf den 1,89 Meter großen Lokal-Besitzer, der sich mit Kickboxen und Yoga fit hielt.
Nun muss „Selle“ die Rolle wechseln, aber das sollte ihm angesichts seines ursprünglichen Berufswunsches (Schauspieler) ja nicht allzu schwer fallen. Denn der 33-jährige Unternehmer und Betreiber des Innsbrucker Szenetreffs „l’Arc“ soll sich künftig im Vorstand des Fußball-Zweitligisten FC Wacker Innsbruck um die Bereiche Finanzen und Sport kümmern. Die Internet-Einträge zu seinem sportlichen Vorwissen halten sich im Vergleich zu jenen aus dem Model-Business in überschaubaren Grenzen, sein Einsatzgebiet war weniger global als regional (FC Flaurling/Polling, SV Lohbach/Kranebitten, WSG Swarovski Tirol, FC Wacker Tirol, Innsbrucker AC) und nicht von großen Erfolgen gekennzeichnet.
Sein Traum von einem Buch über die Erlebnisse im Model-Business und einer Weltreise – das hatte der Gastronom bereits vor Jahren geäußert – muss vorerst hintangestellt werden. Vielmehr verlangt man vom Feschak, dass er in den kommenden Monaten den Attributen seines Sternzeichens Widder gerecht wird: Ehrgeizig, kämpferisch, mutig und idealistisch – das wird es beim FC Wacker Innsbruck auch brauchen, den er mit dem neuen Präsidenten Kevin Radi in ruhigere Gewässer führen soll. Zwei Mittdreißiger also, die zwar nicht mit Erfahrung, aber mit Tatkraft punkten wollen.