
Autor: floh, pn, t.w., Medium: Tiroler Tageszeitung
Designierter Präsident wollte über Investoren informieren, tat es bisher aber nicht. Nicht nur Kapitän Lukas Hupfauf wurde beurlaubt.
Innsbruck – Knalleffekt beim FC Wacker: Der Traditionsverein, der zuletzt nicht aus den Schlagzeilen kann, trennte sich gestern von gleich drei Spielern. Neben Lukas Hupfauf (25) und Stefan Hager (27) wurde Stefan Meusburger (28) beurlaubt. Mit sofortiger Wirkung. „Für mich kam es überraschend“, meinte der Steirer Meusburger. Bei ihm hätte eine Rückenverletzung den Ausschlag gegeben, man sah keine gemeinsame Zukunft mehr. Während Hager für keine Stellungnahme erreichbar war, soll der Grund bei Kapitän Hupfauf in einem TT-Interview liegen, in dem der langjährige Wacker-Spieler die seit Jahren fehlende Kontinuität im Verein angeprangert hatte. Das bedeutete das Ende der Zusammenarbeit, die Spieler müssen sich nun bis 7. Februar (Ende der Transferperiode) einen neuen Verein suchen.
Abgesagt werden musste indes der Test des FC Wacker in Schwaz, auch ein Training am Platz war nicht möglich. Damit kann Neo-Trainer Michael Oenning seiner Mannschaft erstmals heute in München beim Test bei den FC Bayern Amateuren auf die Beine schauen. Auch nicht dabei ist dann Atsushi Zaizen. Denn der Japaner erlitt im internen Testspiel am Samstag einen Kreuzbandriss und wurde bereits von Peter Gföller operiert. Die schlechten Nachrichten beim FC Wacker wollen offensichtlich einfach nicht abreißen ...
Und was steckt eigentlich hinter dem jüngsten Schritt des Landes, die jährlichen Subventionen von rund 320.000 Euro für den Innsbrucker Traditionsclub einzustellen? Einen Fördervertrag für die Spielsaison 2022/2023 soll es erst dann geben, wenn der designierte Wacker-Präsident Kevin Radi alle Fakten auf den Tisch legt. Außerdem wurde ein Zahlungsstopp der noch ausständigen Tranchen für die aktuelle Vereinbarung veranlasst.
Im Kern geht es um den Vertrag mit den künftigen Investoren aus Deutschland. Nach einem Gespräch mit dem Land hatte Radi zugesagt, dass er dem Wunsch nachkommen werde, Details über den Inhalt bzw. die Rahmenbedingungen zu nennen. Sofort, wie es heißt. Doch bis Montag gab es keine weiteren Informationen darüber. Das wird im Land nicht gerade als vertrauensbildende Maßnahme gewertet.
Radi sprach gegenüber dem Land offenbar recht allgemein von einer Investorensumme von rund drei Millionen Euro. Doch schon zu oft gab es in der Vergangenheit Zusagen und Ankündigungen des Vereins. Und mögliche offene Wacker-Baustellen machen es nicht einfacher: Mit dem Vor-Vor-Investor, ebenfalls aus Deutschland, müssen noch offene Fragen geklärt werden, wie auch mit dem russischen Geldgeber Michail Ponomarev, der Wacker im Sommer mit einem Überbrückungskredit ausgeholfen hat. Bei Ponomarev soll es um rund 1,15 Millionen Euro gehen.
Zu viele Fragen stehen für das Land im Raum – und ganz generell die Zukunft des Vereins. Von den Subventionen (320.000 Euro) erhält der Amateurbereich 260.000 Euro. Das Land will sicherstellen, dass das Geld dort ankommt. Deshalb müsste auch Klarheit geschaffen werden, wie es mit den Altlasten aussehe, heißt es.