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Pressespiegel - 06.07.2025

Kriess sieht schwarz am Tivoli

Autor: pn, Medium: Tiroler Tageszeitung

Ex-Nationalspieler kritisiert Versagen der Clubführung von Wacker Innsbruck und spricht sich für Fusion mit Wattens aus.

Innsbruck – Dem ehemaligen Wacker-Innsbruck-Aushängeschild Werner Kriess (je fünf Meister- und Cuptitel in den 1970er-Jahren) blutet das Herz. Im „Tirol Live“-Gespräch hat er wenig Hoffnung für den Innsbrucker Traditionsverein. Für Kriess ist „in den vergangenen Jahren sehr viel schiefgelaufen“, die Einkaufspolitik des Clubs bezeichnet er als „Katastrophe“. Zu viele mittelmäßige Fußballer seien geholt worden, „die Clubführung und das Management tragen dafür die Verantwortung“. Offen enttäuscht zeigt sich Kriess über die jetzt zu Ende gegangene Ära von Wacker-Geschäftsführer Ali Hörtnagl. „Ursprünglich hielt ich sein Engagement für eine ausgezeichnete Idee, doch ich hätte mir viel mehr erwartet.“

Der FC-Tirol-Konkurs 2002 war für Kriess natürlich ein „Extremfall“, doch generell habe sich der Verein in den vergangenen Jahrzehnten zu viele Fehler erlaubt. „Das war ja nicht die erste Pleite. Dass da potenzielle Sponsoren und seriöse Geschäftsleute das Vertrauen verlieren, ist kein Wunder.“ Viel zu selten habe sich der Verein zudem gefragt, was man denn falsch mache.

Kritik übt der Ex-Internationale an der Philosophie des Vereins. Auch in den vergangenen Jahren. „Natürlich fehlt immer das Geld, aber es wäre die vorrangige Aufgabe eines Trainers gewesen, Spieler zu entwickeln.“ Nicht nur bei Wacker, aber generell würden jedoch Trainer geholt werden, die dann ihre Wunschliste an neuen Spielern präsentierten, sagt Kriess.

Den Hut zieht er vor der WSG Tirol und versteht nicht, dass nicht mehr Zuschauer zu den Heimspielen kommen. „Sie haben hungrige Spieler geholt, die einen guten Fußball bieten.“ Damit der Tiroler Fußball wieder konkurrenzfähig wird, plädiert Kriess allerdings für „eine starke Mannschaft“ und eine Fusion von Wacker und Wattens. „Das ist der einzig mögliche Weg. Mich wundert es wirklich, dass sich die Wattener so dagegen wehren.“

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