
Autor: pn, Medium: Tiroler Tageszeitung
Weil neue Wacker-Innsbruck-Führung dem Land noch keine Fakten über die finanzielle Situation präsentiert hat, liegt rund eine Mio. Euro brach.
Innsbruck – Gute Gespräche ersetzen keine Unterlagen: Seit 2013 hat es zwischen Sportreferent und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) sowie den Präsidenten des Fußballclubs Wacker Innsbruck schon Dutzende Gespräche gegeben. Alle in guter Atmosphäre. So auch mit dem neuen Präsidenten Kevin Radi und dem neuen Investor bzw. Gönner Thomas Kienle. Und schon viele versicherten dabei ihre „Verbundenheit zu Tirol“. Das Land hat bekanntlich die jährliche Förderung von 320.000 Euro eingefroren, solange nicht klar ist, wie es mit der finanziellen Situation von Wacker Innsbruck und der zugesagten Unterstützung des neuen Investors aussieht.
Obwohl dieser Tage die Unterlagen für die Bundesliga-Lizenz eingereicht werden müssen, hat Wacker offenbar keine Eile, die mehrmals geforderten Fakten gegenüber dem Land vorzulegen. Das sorgt natürlich für Verwunderung, schließlich geht es nicht nur um die öffentliche Fördersumme. Auch die landesnahen Sponsoren wie der Landesenergieversorger Tiwag oder die Hypo Tirol Bank werden keine Garantien für die kommende Spielsaison 2022/2023 abgeben. Und seit Donnerstag ist bekannt, dass sich die Olympiaworld, die jeweils zur Hälfte dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck gehört, mit ihrem Sponsoring ebenfalls zurückhält.
Bereits im Dezember 2021, also noch unter der ehemaligen Vereinsführung, gab es Zweifel, ob das jährliche Sponsoring in Höhe von 300.000 Euro weiterhin aufrechterhalten werden könne. Erstmals seit Jahren haben die Gesellschafter dafür keinen positiven Beschluss gefasst.
Insgesamt fehlen Wacker Innsbruck in der ersten Runde für die Lizenzierung damit Garantien über rund eine Million Euro, die der Fußballverein in den vergangenen Jahren stets fix einbuchen konnte.
Was im Land als äußerst verstörend empfunden wird, ist das nun schon seit Wochen anhaltende Hinhalten von Neo-Präsident Kevin Radi. Was aus der Sicht von Geisler und Co. jedenfalls klar ist: Über die Sponsorsumme des neuen Investors hinaus müssen auch mögliche finanzielle Forderungen an den Verein aus der Vergangenheit abgedeckt sein, damit die Subventionen fließen.