
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Es ist vollbracht – das schwarz-grüne Schlachtschiff des Tiroler Fußballs ist auf Grund gelaufen. So wie die Titanic wurde der FC Wacker von diversen Kapitänen gnadenlos Richtung Untergang manövriert. Und das Schlimmste an der leidigen Konkursgeschichte – das Mitleid im Land hält sich in Grenzen. Weil das endlose Leiden zwischen wirtschaftlichem Crash, Bangen um die Lizenz und sportlicher Talfahrt einfach keine Ende nahm. Der Profifußball in Innsbruck ist Geschichte. Die Zukunft heißt im besten Fall Regionalliga, der Worst Case Rückstufung in die zweite Klasse. Dass der Verein mit seinem Nachwuchs, den Damen-Teams und engagierten Mitarbeitern ebenfalls schwer in den Seilen hängt, ist eine Gemeinheit, spiegelt das ganze Dilemma schonungslos wider. Und so war gestern auch die Stimmung im vielleicht schon letzten FCW-Heimspiel, denn das Saisonfinale am 22. Mai gegen Dornbirn ist mehr als fraglich. Irgendwie war es trotz der tollen Fans mehr ein Begräbnis als ein Fußballspiel. Der „Leichenschmaus“ wurde mit der Schließung des VIP-Bereichs – den braucht in der zweiten Liga ohnehin niemand – schon im Vorfeld gestrichen. Dafür gab es den Marsch der Fans Richtung Innenstadt. Alles in allem eine traurige Geschichte!