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Pressespiegel - 07.07.2025

Nach Abschiebung tritt St. Johann unter Protest an

Autor: TT, Medium: Tiroler Tageszeitung

St. Johann – Um 5 Uhr morgens wurde Silas Obulor, Fußballer bei Hypo-Tirol-Ligist, gestern außer Landes gebracht. Wie die TT berichtete, wurde der 23-jährige Nigerianer am Montag unvermutet von vier Beamten abgeholt, die ihn im Zuge des negativen Asylbescheids nach Wien brachten. Erst am Sonntag hatte der achtfache Saisontorschütze im Spitzenspiel gegen Volders mitgewirkt, die Betroffenheit in seinem Verein ist entsprechend groß.

In die Enttäuschung des Vereinsobmanns Josef Gurschler mischt sich mittlerweile auch Wut: „Wir treten gegen den FC Wacker nur unter Protest an.“ Grund: Man habe Kenntnis davon erhalten, dass die schnelle Abschiebung „auf Intervention eines Dritten“ passiert sei. Die Information hätte man „von einem Herrn aus Innsbruck“, wie Gurschler festhielt. Ob jemand vor dem entscheidenden Duell der Hypo Tirol Liga um einen möglichen Aufstieg Unruhe schüren wollte? Gurschler blieb kryptisch: „Das schließe ich nicht aus, behaupten kann ich es nicht.“ Im Hintergrund würden Recherchen laufen. Jedenfalls sei alles sehr schnell gegangen, „und das ist nicht der Normalfall“.

Dass Obulor einen negativen Asylbescheid hatte – seine Eltern würden in Nigeria verfolgt –, wollte Gurschler nicht überbewerten: „Unser Anwalt sagte uns, dass das im Schnellverfahren meistens der Fall ist.“ Man hoffe nach wie vor, Olubor zurückholen zu können, aufgeben wolle man nicht: „Es geht uns um den Menschen, nicht um den Fußballer.“

Der Protest im Wacker-Spiel (18.30 Uhr, Koasastadion) solle ein Statement sein. Ob seine Mannschaft auch ein sportliches Statement abgeben werde, konnte Gurschler nicht sagen: „Ich weiß nicht, wie das Team auf die Situation reagiert. Viel trainiert haben wir nicht.“

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