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Pressespiegel - 07.07.2025

Der beste Torjäger Österreichs hatte den FC Wacker im Kopf

Autor: Daniel Lenninger, Medium: Tiroler Tageszeitung

Kein Kicker im Land traf öfter als Götzens-Kapitän Weichselbraun (51 Tore). Der härteste Gegenspieler war im Saisonfinale das eigene Gefühlschaos.


Götzens – In Anlehnung an ein beliebtes Kinderspiel könnte man bei SV-Götzens-Kapitän Manuel Weichselbraun ausführen: Ich packe meine Tasche und nehme mit: Fußballschuhe, Schienbeinschoner – und ein weißes T-Shirt mit der aufgedruckten Zahl 50. Es brauchte eine gehörige Portion Selbstvertrauen, dieses im vergangenen Jahr unter Verschluss gebliebene Oberteil vor dem abschließenden Saisonspiel gegen Rietz/Stams und einem Torkonto von 45 Treffern einzupacken. Und einen furiosen Lauf, um die magische Marke tatsächlich noch zu erreichen.

„Erst in der Halbzeit habe ich das Shirt unter dem Trikot angezogen“, lächelte Weichselbraun, der am Samstag beim 12:0-Heimsieg des Gebietsliga-West-Meisters vor der Pause vier Tore erzielt hatte und bei 49 Treffern hielt. In Minute 74 schoss Weichselbraun sein 50. Saisontor und offenbarte stolz sein 50er-Leiberl, das sich der ehrgeizige Stürmer bald einrahmen wird.

Die zweite Krönung übertraf alles bisher Erlebte: Denn mit seinem 51. Saisontor ballerte sich der Ausbilder für Lokführer zum österreichweiten Torschützenkönig im Herren-Bereich. Womit der 28-Jährige schlussendlich den Kärntner Arnold Freissegger (50 Tore) übertrumpfte.

„Dass ich meine 48 Tore vom Vorjahr nicht nur bestätigen, sondern toppen habe können, ist unglaublich.“ Den österreichweiten Titel müsse er „erst einmal realisieren“.

Meistertitel, 60-Jahr-Vereinsjubiläum und eine denkwürdige Torgala – rund um die Feierlichkeiten auf Fußballwolke sieben wurde „Weichsi“ („ohne meine Mannschaft wäre das gar nicht möglich gewesen“) nur von einem Luxusproblem gestört. Denn der FC Wacker buhlte um den 51-Tore-Stürmer und verdrehte dem Schützling von Trainer Thomas Pichlmann auch ein wenig den Kopf.

Gestern ließ der Routinier seinen Club nach intensivem Nachdenkprozess aufatmen: „Es war für mich eine Ehre, bei so einem Traditionsverein gehandelt zu werden. Ich werde Götzens aber nicht im Stich lassen.“ Dort ist er – wie auch Thomas Bergmann – als spielender Co-Trainer eingeplant. Vorher schaltet der Torjäger am Gardasee ab. Seine Reisebegleiter, Gattin Carina und Söhnchen Niklas (2), stellen jeden Torrekord in den Schatten: „Ich habe lange Fußball und Eishockey gespielt. Das bedeutet private Entbehrungen. Wie mich meine Familie unterstützt, ist sensationell.“

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