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Pressespiegel - 07.07.2025

„Was uns gelungen ist, kann auch Rapid schaffen“

Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung

Es ist nur geschmolzener Schnee von gestern, aber die legendären FC-Tirol-Spiele gegen AC Fiorentina sind noch in bester Erinnerung.
Innsbruck – Wenn Rapid am Donnerstag im Play-off-Hinspiel der Conference League in Florenz aufläuft, dann weckt das bei ehemaligen FC-Tirol-Kickern und Tiroler Fans sentimentale Erinnerungen an eine Zeit, in der Tirols Fußball national eine Macht war und auch international Nadelstiche setzte. Zum Beispiel gegen Fiorentina. 15.000 Fans waren am 14. August 2000 im Tivoli nach dem 3:1-Heimsieg gegen den Serie-A-Club förmlich aus dem Häuschen. Und die mit Stars gespickten Italiener (Toldo, Torricelli, di Livio, Rui Costa, Mijatovic, de Chiesa) trauten ihren Augen nicht, wie der damalige österreichische Meister auftrumpfte. Der überragende Rado Gilewicz erzielte einen Doppelpack, den dritten Treffer steuerte Michael Baur per Elfmeter gegen Italiens Teamgoalie Francesco Toldo bei. „Als Toldo seine Flügel ausbreitete, wurde das Tor verdammt klein. Aber ich ließ mich nicht beirren und hielt voll drauf“, erinnert sich Baur an eine fantastische Fußballnacht im Tivoli-Stadion zurück. Auch das Rückspiel im Stadio Artemio Franchi sorgt noch heute für heiße Erinnerungen. Schon in der Halbzeit kassierte Gilewicz auf dem Weg in die Kabine eine schallende Ohrfeige, nach dem Schlusspfiff brannten bei den Tifosi sämtliche Sicherungen durch. Durch Tore von Woli Mair und Gilewicz erkämpften die Tiroler ein 2:2 und stiegen somit in die zweite UEFA-Pokalrunde auf. Weit über 2000 mitgereiste Fans mussten im Gästesektor lange warten, bis sie sich auf den Heimweg machen durften, weil ob des Ausscheidens der Fiorentina Ausnahmezustand herrschte. „Was uns gelungen ist, kann auch Rapid schaffen“. sieht Baur durchaus Chancen für die Hütteldorfer, aktuell die violette Hürde Florenz zu überspringen. „Es braucht eine große Portion Leidenschaft, einen günstigen Spielerlauf und einen taktischen Fahrplan, an den sich alle halten.“ So wie vor 23 Jahren, als Kurt Jara seine Meistertruppe gegen die italienische Startruppe perfekt einstellte. Dass der FC Tirol damals schon viel zu weit über seine wirtschaftlichen Verhältnisse lebte, ist eine andere Geschichte.

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