
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Aus dem Profifußball hat sich der FC Wacker schon verabschiedet, jetzt geht es um die Rettung des Vereins, dem auch der Konkurs droht.
Innsbruck – „Das war schon eine hochemotionale Geschichte. Die Fans waren großartig“, blickte Kapitän Flo Jamnig noch einmal auf den stimmungsvollen Abend im Tivoli. Die 2:3-Niederlage gegen Horn war das erste FCW-Spiel nach dem endgültigen Lizenzentzug. Trotzdem ließ der harte Kern der schwarzgrünen Fans seine Mannschaft nicht im Stich und demonstrierte beim Marsch in die Innenstadt, an dem Nachwuchskicker, die Damenmannschaft und Mitarbeiter der Geschäftsstelle teilnahmen, dass zumindest der Verein noch lebt, denn die für den Profibetrieb ausgegliederte GmbH wird wohl noch in dieser Woche Konkurs anmelden müssen. Es wird zwar von Präsident Kevin Radi noch versucht, mit interessierten Gruppen an einer Lösung zu feilen, doch richtig daran glauben will selbst der größte Optimist rund ums Tivoli nicht mehr. Vielmehr geht es darum, den Konkurs des Vereins zu verhindern.
„Die Mannschaft ist trotz aller Probleme intakt und zeigt Moral“, lobte Michael Oenning seine Truppe. In welcher Besetzung die letzten beiden Spiele – am kommenden Freitag in St. Pölten und dann am 22. Mai im Tivoli gegen Dornbirn –, wenn überhaupt, über die Bühne gehen können, wird sich weisen. „Ich werde die Saison auf alle Fälle fertig spielen“, erklärte Jamnig. Durchaus möglich, dass sich der Kader mit weiteren Austritten weiter verkleinert, womit sich die Zusammenstellung der drei Wacker-Mannschaften weiter verkomplizieren würde. Dass der FC Wacker die Saison ordentlich beendet, ist natürlich auch ein Anliegen der Bundesliga, denn bei Nichtantritt würde jedes Wacker-Ligaspiel mit 0:3 gewertet, was den Aufstiegskampf zwischen Austria Lustenau und dem Floridsdorfer AC beeinflussen und auch für Klagen sorgen könnte.