
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Innsbruck – Der Last-Minute-Sieg gegen die Rapid Amateure war Balsam für die geschundene Wacker-Seele. Zumindest für einen kurzen Moment rückte die triste Gesamtsituation der Schwarzgrünen in den Hintergrund. Die Siegesprämie wird – wenn überhaupt – mit Verspätung auf den Konten der Kicker landen, dafür verordnete Trainer Michael Oenning seiner Truppe zwei freie Tage.
Aus rein sportlicher Sicht war der zehnte Saisonsieg der Tiroler bedeutungslos. Die Tabelle spielt beim Überlebenskampf der Tiroler längst keine Rolle mehr. Dafür für Austria Lustenau und dem Floridsdorfer AC umso mehr: Im spannenden Titelkampf könnte in der 26. Runde mit dem knappen 2:1-Sieg in Kapfenberg eine Vorentscheidung für die Vorarlberger gefallen sein, denn Verfolger FAC patzte bei Vorwärts Steyr und kassierte mit einem 0:1 (0:1) die erste Niederlage seit Anfang Oktober.
Weil die Lustenauer Austria wohl aufsteigen wird, sich der FC Dornbirn in die Regionalliga verabschiedet, es bekanntlich Aufsteiger aus dem Westen gibt, mutiert Österreichs zweite Fußball-Leistungsklasse zu einer „Ostliga“. Aufsteigen werden höchstwahrscheinlich die Vienna und die Sturm Amateure. Sollte dem FC Wacker die Lizenz verwehrt bleiben und Altach nicht absteigt, wäre Liefering der westlichste Club. Bleiben die Schwarzgrünen mit einem Amateurteam in der Liga, setzt es durchgehend weite Dienstreisen in die Steiermark und den Wiener Raum.