
Autor: Alex Tramposch, Medium: Kronen Zeitung
Große Emotionen nach Wackers spätem 2:1 gegen die Amateure von Rapid – Mannschaft trotzte der Klub-Krise, bewies Charakter
Der Siegtrefffer von Marco Holz in der 98. Minute hatte große Emotionen frei gesetzt. „Das war für die Fans und uns Spieler ein toller Moment, das schweißt auch zusammen“, meinte Kapitän Florian Jamnig: „Es spricht für den Charakter der Mannschaft, in einer solch schwierigen Situation, in der wir uns aktuell befinden, den Fokus so hoch zu halten, dass jeder bis zum Ende alles gibt.“
Nach dem Schlusspfiff wurde noch minutenlang gemeinsam gefeiert. Im Wissen, dass beim Traditionsklub bald die Lichter ausgehen könnten. Am Dienstag sprechen Präsident Kevin Radi und Investor Thomas Kienle bei der Bundesliga vor, müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Da endet auch das Ultimatum der Spieler, die noch auf ihre Gehälter warten.
„Wir können das nicht beeinflussen, uns nur auf das konzentrieren, was in unseren Händen liegt“, erklärte Jamnig: „Der Sieg tut uns gut, wir können am Wochenende die Köpfe ein bisschen freibekommen. Ich glaube, das ist auch ganz wichtig. Nächste Woche treffen wir uns wieder, schauen dann weiter.“
Balsam für die Seele
Die drei Punkte waren Balsam für die Kicker-Seele. Auch wenn sie glücklich zustande kamen. „Ich bin ehrlich, habe nicht mehr damit gerechnet, dass wir das Spiel noch gewinnen. Es war, glaube ich, auch nicht verdient. Aber wir werden uns nicht beschweren oder entschuldigen“, sagte Trainer Michael Oenning, sprach auch den umstrittenen Ausgleich an, bei dem Ronivaldo den Goalie behindert hatte: „Dass sich der Gegner darüber echauffiert, kann ich gut verstehen.“