
Autor: Peter Nindler, Medium: Tiroler Tageszeitung
Mit der Transparenz ist das so eine Sache: Von der öffentlichen Hand wird sie zu Recht gefordert und die Politik dafür gerügt, wenn sie bei Förderungen wieder einmal mauschelt. Denn nach wie vor werden Millionen im Umweg über nicht immer nachvollziehbare Subventionen verbrannt. Deshalb dürfen sich die Verantwortungsträger keine Heiligsprechung für ihre Förderpolitik erwarten, obwohl die Vergaben nach öffentlichem Druck transparenter geworden sind.
„Glasnost“ gilt gleichermaßen für die Subventionsempfänger aus Sport, Kultur und Soziales, die einen gesellschaftspolitischen Auftrag mit ihren Vereinen, Initiativen und Veranstaltungen erfüllen. Dafür werden sie natürlich unterstützt. Der seit Jahren die Schlagzeilen beherrschende Fußballclub Wacker Innsbruck zählt ebenfalls dazu. Nicht wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern aufgrund eines mitunter schrägen Selbstverständnisses. Obwohl der Verein zuletzt mehrmals öffentlich entschuldet werden musste – ob 2007 mit 1,6 Millionen Euro vom Land, 2011 mit einer Million von der Tirol Werbung oder regelmäßig über Sonderförderungen des Landes von 250.000 Euro aufwärts –, wird weiter auf dem Spielfeld der Undurchsichtigkeit gespielt. Das Land soll gefälligst zahlen, der Verein geht die Politik hingegen nichts an. So hat Wacker seinerzeit auch die Nachwuchsförderung von 250.000 Euro verpfändet.
Jüngst verstellten millionenschwere Luftschlösser mit Investoren aus Hamburg oder Russland den Blick auf Realitäten, jetzt prolongiert ein Immobilienfachberater als designierter Präsident die Geheimniskrämerei um einen neuen Investor. Und das Land soll wieder „Bitteschön und Dankeschön“ sagen und gefälligst die Subventionsschatulle öffnen. Der vorläufige Förderstopp bis zur Klärung aller offenen Fragen um mögliche Altlasten, Investoren und Perspektiven ist deshalb längst überfällig, denn einmal hat es sich ausgespielt.
Würde nämlich die schwarz-grüne Landesregierung mit einem schwarz-grünen Wacker-Tunnelblick fördern, ohne zu fragen, müsste es von der Opposition eigentlich heißen: Landesrechnungshof bitte übernehmen! Zu Recht!