
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die Planungen für 2021/2022 laufen, Zweitligist FC Wacker kalkuliert zwei Aufstiegsszenarien ein. Mehr als nur ein Mietobjekt: das Tivoli.
Innsbruck - Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt? Nicht mehr beim FC Wacker Innsbruck, meint Präsident Joachim Jamnig. Nach Strategiegesprächen am vergangenen Donnerstag mit Jens Duve, dem verlängerten Arm des Hamburger Investors, sah sich der Mieminger in seiner Sichtweise bestätigt: "Wir haben einen seriösen Partner, der alles mitträgt." Und hätte es noch eines Signals bedurft, dass das wirklich der Fall sei, so könne man die Transfers im Winter heranziehen: "Ohne das Zutun unseres Partners hätten wir nicht nachlegen können." Wie wahr - in der Vergangenheit war der Winter stets die Zeit, in der über Vorgriffe bei Sponsoren angesucht wurde. Die Zeiten in Schwarz-Grün haben sich ganz offensichtlich geändert. Zum Besseren nämlich:
Stichwort Lizenzierung: Von der jährlichen Abgabe der Finanzzahlen im Frühjahr hängt es ab, ob ein Verein auch wirklich in der Bundesliga spielen darf. Zweitligist FC Wacker spekuliert mit dem Aufstieg, Sorgen um die Zahlen muss man sich keine machen: "Der Aufstieg ist ein Kann, aber kein Muss", hält Präsident Jamnig fest. Man wolle nicht in die gleiche Situation wie Zweitliga-Tabellenführer Lafnitz kommen, dessen Präsident sich keinen sportlichen Höhenflug vorstellen kann.
Das führt dazu, dass zwei Budgets eingereicht werden: eines für Liga zwei (derzeit 6,4 Mio. Euro), ein weiteres für den Aufstieg (12 Mio. Euro). Was Jamnig freut: dass "98 Prozent" aller regionalen Partner dem Verein auch weiterhin die Treue halten.
Stichwort Doppel-Aufstieg: Schon einmal konnte der FC Wacker das Stufenmodell - die erste Mannschaft in Liga eins, die zweite in Liga zwei - leben. Damals mit Trainer Thomas Grumser und einer engagierten Fohlen-Elf als Unterbau, von der sich viele Spieler als spätere Aktien am Transfermarkt entpuppen sollten (Matthäus Taferner, Felix Bacher ...). Auch für einen möglichen Aufstieg hätte man Budget bereit, hält das Vereinsoberhaupt fest. "Allerdings sprechen wir hier wie immer in solchen Fällen in der Möglichkeitsform."
Stichwort Infrastruktur: Während sich hinter den Kulissen allerhand tut, was das Büro anbelangt (Unternehmenssoftware etc.), sollen heuer auch in Sachen Stadion und Trainingszentrum Fortschritte verzeichnet werden. Beim Tivoli ginge es darum, als möglicher Pächter bessere Vermarktungsmöglichkeiten zu haben. Und beim angedachten Trainingszentrum wäre man sich im Fall Mieming mit der Gemeinde einig. Noch lebt jedoch der Traum vom Innsbrucker Standort ...