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Pressespiegel - 06.07.2025

Eine österreichische Lösung

Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung

Viel hätte man sich von neuen Öffnungsschritten im Vereinssport erwartet. Die Hoffnungen wurden enttäuscht: Trainieren dürfen ab 15. März nur Kinder, und das mit Abstand.

Innsbruck - Groß war die Hoffnung, noch größer letzten Endes die Enttäuschung. "Ich könnte nicht enttäuschter sein", brachte gestern Abend etwa Tirols Fußballpräsident Josef Geisler seine Stimmungslage auf den Punkt, nachdem die Regierung ab 15. März Schul- und Jugendsport in Aussicht gestellt hatte. Es handle sich wieder einmal um eine "Ankündigungspolitik", meinte der pensionierte Jurist und sah den organisierten Sport einmal mehr in seiner wahren Dimension verkannt: "Wir hatten zuletzt in allen LAZ-Standorten in ganz Österreich einen einzigen Corona-Fall. Und wir hatten bei allen 50.000 Fußballspielen österreichweit im Herbst vier Cluster-Bildungen. Da kann man nicht behaupten, dass das Maßnahmenkonzept des ÖFB nicht greifen würde", mokierte sich der Zillertaler. Die heurige Amateur-Meisterschaft, deren Start man für Ende März anvisiert hatt­e, steht in dieser Form nicht mehr zur Diskussion, zumal eine Vorbereitung nicht gewährleistet ist. In welcher Form (Abstandsregel??) und ob überhaupt (Infektionszahlen) der Nachwuchssport beginnen kann, bleibt abzuwarten.

Ins Lamento vieler Fachverbandspräsidenten wollte die Interessenvertretung Sport Austria indes nicht einstimmen. Die von der Bundesregierung angekündigte Wiederaufnahme des Kinder- und Jugendsports in Vereinen im Freien ab 15. März wurde vielmehr begrüßt. "Dieser Schritt war dringend notwendig. Jetzt können unsere jungen Sportler unter Auflagen wieder sportartenspezifisch in ihren Vereinen trainieren", erklärte Sport-Austria-Präsident Hans Niessl in einer Aussendung. Damit sei aber nur ein erster vernünftiger Schritt für den Sport getan, betonte der früher­e SPÖ-Landeshauptmann des Burgenlandes. Nun gehe es darum, dass auch der restliche Vereinssport sukzessiv­e, aber stets verantwortungsvol­l hochgefahren werde, forderte Niessl.

Peter McDonald, Präsident der Sportunion, verbuchte die zaghafte Öffnung gar als Erfolg der Interessenvertreter im Sport: "Die heutige Entscheidung im Sinne des Nachwuchssports war unumgänglich und zeigt, dass die Überzeugungsarbeit durch eine breite Allianz der Sportverbände mit Expertinnen und Experten beim Sport-Gipfel bei der Bundesregierung erfolgreich war."

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