
Autor: Josef Geisler, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die am Montag bekannt gegebene Entscheidung der Bundesregierung lässt mich, was unseren Sport betrifft, zutiefst enttäuscht und fassungslos zurück. Mir stellen sich in diesem Zusammenhang nämlich vor allem zwei Fragen: Warum setzt unsere Bundesregierung nicht dort sofortige Öffnungsschritte, wo keinerlei Gefahr für eine Ausbreitung des Virus gegeben ist? Der Fußball hat bewiesen, dass seine sorgfältig ausgearbeiteten Präventionskonzepte funktionieren. So gab es laut ÖFB im gesamten Leistungsnachwuchs-Bereich Österreichs bisher gerade mal einen einzigen "Fall". Im Herbst kam es bei insgesamt 50.000 Spielen in Österreich in lediglich vier Fällen zu so genannten Clusterbildungen (zwei davon betrafen Kantinen und zwei Fahrgemeinschaften). Diese Zahlen sind vernachlässigbar und machen deutlich, dass der Fußball kein "Pandemietreiber" ist. Zweitens: Es wird pausenlos von der Notwendigkeit und Wichtigkeit des Testens im Zusammenhang mit einer wirksamen Pandemiebekämpfung gesprochen. Warum nützt man dann nicht den Fußball, der ja unstrittig die Eigenschaft eines riesengroßen Multiplikators hat, für diese Strategie?
Ich komme daher zum Ergebnis, dass der Sport im Vokabular dieser Bundesregierung kaum und in deren Gedanken über die wichtigsten Werte in unserer Gesellschaft leider überhaupt nicht vorkommt.