
Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der Tiroler Fußball-Verband arbeitete mehrere Szenarien aus, wie es im Frühjahr weitergehen könnte. Zusammenrücken ist angesagt.
Innsbruck - "So wie es kommt, so kommt es. Heuer sind andere höhere Gewalten im Spiel", führt Denis Husic aus. Und der Wörgl-Trainer, der nach Verlustpunkten gerechnet Tabellenführer der Regionalliga Tirol ist, lässt trotz Coronavirus bei seinem Team keinesfalls die Zügel schleifen. Wie bei vielen anderen (höherklassigen) Amateur-Clubs wird seit Wochen mittels Lauf-Apps und Cybertraining geschwitzt. Für die Fitness ist in diesen besonderen Zeiten auch jeder Spieler noch mehr selbst verantwortlich. Klar, dass die Möglichkeiten auch witterungsbedingt nicht allerorts die gleichen sind. Alternative Bewegung an der frischen Luft, am Hometrainer oder auf der Matte sollte aber überall möglich sein.
Der Tiroler Fußballverband räumt in seinen Szenarien allen Clubs von Regionalliga bis zu den zweiten Klassen vier Wochen Vorbereitungszeit ein. Damit wäre klassisches Fußball-Training mit der Möglichkeit zu Vollkontakt gemeint. "In Sachen Fitness braucht keiner dem Verband den schwarzen Peter zuschieben. Vier Wochen Training am Platz sollten für uns reichen", ergänzt Husic.
Das Zeitfenster drängt vor allem in der Regionalliga Tirol im Hinblick auf das Frühjahrs-Play-off der besten zwei Teams mit den Vertretern aus Vorarlberg und Salzburg. Kann am 15. Februar mit der vollen Vorbereitung gestartet werden, ist geplant, alle 18 Runden in Tirol fertigzuspielen. Geht es erst eine Woche später los, wird nur bis Runde 14 (Schwaz hat erst 13 Partien absolviert) gewertet. Kann gar erst am 1. März wieder normal trainiert werden, wird nur die fertiggespielte Hinrunde (9 Spiele pro Team) gewertet. Klar, dass sich dann die Tabelle verschiebt, aber Gerechtigkeit tut im Corona-Zeitalter not.
"Es ist klar, dass die Vereine unterschiedliche Ziele verfolgen und auch wirtschaftlich unterschiedlich aufgestellt sind. Aber Ausnahmesituationen erfordern besondere Maßnahmen", bittet TFV-Präsident Josef Geisler um Verständnis.
In der Tiroler Liga muss der Trainingsstart spätestens am 1. März erfolgen, um regulär durch die Saison zu kommen. Sonst gilt eine Wertung nach 80 Prozent der Spiele (24 Runden) oder nur die Hinrunde (50 %) zählt, was für alle Ligen bereits vor der Saison beschlossen wurde. In der leisen und frommen Hoffnung, dass die Kugel bald wieder rollt ...