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Pressespiegel - 05.07.2025

Herbst wurde zur Unvollendeten

Autor: TT, Medium: Tiroler Tageszeitung

Auch wenn die Regionalliga-Tabelle aufgrund einiger Verschiebungen mit Vorsicht zu genießen ist, wagt sich die TT an eine erste Bilanz. Welche Teams wussten zu überzeugen und welche haben enttäuscht?

Innsbruck - So richtig weiß keiner, wie es im Frühjahr in der Regionalliga weitergeht. Gibt es ein Play-off? Kommt es aufgrund der Corona-Pandemie zu einer überregionalen Runde mit Salzburger und Vorarlberger Teams? Fragen, die wohl erst in den kommenden Wochen und Monaten beantwortet werden können. Auch die Tabelle weist noch viele Fragezeichen auf, die TT versucht sich trotzdem an einer Bilanz ...

+ FC Kitzbühel (1./16 Spiele/33 Punkte): Gerade einmal drei Niederlagen - nur Kufstein hat bei zwei Spielen weniger eine weniger - sprechen eine deutliche Sprache. Der Osttiroler Trainer Bernhard Hanser hat mit vielen Neuzugängen aus Salzburg eine schwer zu schlagende Truppe geformt, die sich auch über ihre starke Physis definiert. "Wir probieren unser Bestes und uns muss erst einer schlagen", weiß Hanser, der sich auf eine geballte Defensive verlassen kann - 13 Gegentore sind der Bestwert in der Liga.

+ SC Imst (2./15/29): "Auf Tabellenplatz zwei zu überwintern ist eine Auszeichnung für uns und zeigt, dass wir gut gearbeitet haben. Ich blicke absolut positiv auf die Hinrunde zurück", meint Trainer Herbert Ramsbacher, der inzwischen ja auch zum sportlichen Leiter aufgestiegen ist. Herausragend bei den Oberländern war die Offensive - so viele Treffer wie der SC Imst (39 Tore) hat sonst niemand erzielt.

+ SV Wörgl: (3./14/28): Nach Verlustpunkten gerechnet liegt die Husic-Truppe immer noch auf Kurs Platz eins - auch wenn die Unterländer das ein oder andere Mal mit dem Schiedsrichter hadern mussten. Nicht nur Reichenau-Coach Gernot Glänzer bezeichnete Wörgl zuletzt als "beste Mannschaft der Liga". Nicht ganz zu Unrecht, denn man ist vor allem daheim eine Macht. Und auch wenn Trainer Husic ihn zuletzt kritisierte, hat man mit Salko Mujanovic einen Top-Spieler in seinen Reihen.

+ FC Kufstein (4./14/26): Die Ära von Wolfgang Schellenberg hielt gerade einmal wenige Wochen, doch der FC Kufstein blieb auch mit Interimstrainer Jasmin Omahic auf Kurs - vor allem das Finish mit drei Siegen in Folge war richtig stark. "Wir werden uns in den nächsten Wochen zusammensetzen", meinte Präsident Hannes Rauch. "Es war tendenziell ein guter Herbst." Auffällig: Kufstein war auswärts deutlich erfolgreicher als daheim.

+ Reichenau (5./15/24): Auch wenn den Innsbruckern am Ende auch Corona-technisch ein bisschen die Luft ausging, spielte die Glänzer-Truppe einen ganz starken Herbst. "Man kann die Leistung des gesamten Teams nicht hoch genug einschätzen, ich würde den Herbst als sensationell bezeichnen", lobte Obmann Gernot Amoser. Vor allem weil nicht wenige Experten mit Blick auf Neuzugänge und Kader den Innsbruckern im Sommer eine schwere Saison prophezeit hatten. "Hut ab", meint nicht nur Amoser. Man bereitet sich nun auf das ÖFB-Cup-Match gegen Zweitligist Blau-Weiß Linz (4.11.) vor. "Ich gehe davon aus, dass wir spielen."

/ FC Wacker II (6./14/22): Die junge Slezak-Truppe will ganz vorne landen, daran gibt es keine Zweifel. Für dieses Ziel waren die Leistungen der Schwarzgrünen aber in den 14 Spielen ein bisschen zu unkonstant. Dass ein Leistungsträger wie Merchas Doski inzwischen in der ersten Mannschaft Tore schießt, ist das Los einer Zweier-Mannschaft. Die Innsbrucker können jeden schlagen - aber auch gegen fast jeden Gegner verlieren.

/ WSG Tirol Amateure (7./16/16): Dass es für den Aufsteiger schwer werden würde, war klar. Doch die junge WSG hat sich - auch mit Profi-Verstärkung (Toplitsch, Buchacher, Lauf, ...) stabilisiert. "Es muss bei uns sehr viel zusammenstimmen, dass wir gegen ein Spitzenteam erfolgreich sind", meint Trainer Martin Rinker. Dass Außenverteidiger David Jaunegg sieben Tore gelangen, beeindruckte.

- SC Schwaz (8./13/15): Dass man in der Nachfolge von Bernhard Lampl auf Gogo Saringer setzte, darf als ein misslungenes Experiment eingeordnet werden, denn die beiden Parteien kamen einfach nicht zusammen. Unter Nachfolger Akif Güclü stabilisierte man sich, es war trotzdem alles in allem ein enttäuschender Herbst in der Silberstadt.

/ SV Telfs (9./17/15): Nein, das Glück hatte der SV Telfs in der Hinrunde wahrlich nicht gepachtet. "Die Hinrunde war für uns ziemlich durchwachsen. Wir waren in vielen Spielen nicht unbedingt die schwächere Mannschaft, haben aber ständig unglücklich verloren", weiß auch der sportliche Leiter Stefan Pult. Tabellarisch haben sich die Oberländer sicher unter Wert verkauft. Ob Rückkehrer Werner Rott auch in der Rückrunde - sofern es eine geben wird - auf der Bank sitzt? "Wir werden in den kommenden Tagen Gespräche führen."

- SV Hall (10./14/0): Die Bilanz (kein Punkt/Torverhältnis: 12:53) spricht Bände - auch ein Trainerwechsel (Geisler für Ayhan) konnte das Ruder nicht mehr herumreißen. Die Löwen winseln aktuell eher, als dass sie knurren. Im Vergleich mit den anderen neun Mannschaften hält der Kader aber einfach den Regionalliga-Ansprüchen nicht stand. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr - der SV Hall wird im Sommer 100 - naht der Abstieg bereits. (tomi, dale, t.w.)

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