
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Das war bitter und ernüchternd - der FC Wacker schlitterte gestern vor 945 enttäuschten Zuschauern in eine 0:4-Heimniederlage gegen BW Linz.
Innsbruck - Die Corona-Tests am Vormittag waren alle negativ, das war gestern auch schon das einzig Positive aus Sicht des FC Wacker. Denn auf dem Tivoli-Rasen setzte es vor 945 schwer enttäuschten Zuschauern eine ernüchternde 0:4-Pleite gegen Blau-Weiß Linz. Damit gelang den Innsbruckern auch im dritten Heimspiel dieser Zweitligasaison kein Tor. Zudem fiel der vermeintliche Titelaspirant aus dem Westen nach der sechsten Runde auf den zwölften Platz zurück. "Wir waren von Beginn an nicht auf dem Platz, hatten keine körperliche Präsenz, keinen Mut. So kann man nicht auftreten", bilanzierte Trainer Daniel Bierofka enttäuscht.
Die letzten Getreuen im Tivoli schüttelten schon beim Pausenpfiff nur noch verständnislos die Köpfe. Die Vorstellung der Schwarz-Grünen war eine bittere Mischung aus technischen Fehlern, Fehlpässen und Harmlosigkeit. Die Gäste bestimmten das Spiel, schossen Eckbälle am laufenden Band, vergaben durch einen Brandner-Kopfball (19.) den ersten Sitzer und jubelten dann nach einer halben Stunde. Denn Turgay Gemicibasi verwandelte einen Elfmeter trocken zur 1:0-Führung. Felix Köchl foulte Stefano Surdanovic und sah dafür auch völlig zu Recht die Gelb-Rote Karte. Sechs Minuten später stand Fabian Schubert dort, wo ein Torjäger stehen muss, erzielte seinen siebenten Saisontreffer und ließ sich im Tivoli feiern. 0:2 hinten, erschreckend chancenlos und zudem noch in Unterzahl - das verhieß für den zweiten Spielabschnitt weitere Prügel.
Erst recht, als Schubert unmittelbar nach Wiederanpfiff auf 0:3 stellte. Aleksandar Kostic tankte sich rechts durch, bediente seinen Stürmer und der bezwang Wacker-Goalie Marco Knaller. Das ging viel zu leicht, hatte mit konsequentem Abwehrverhalten nichts zu tun. Dann scheiterte Ronivaldo mit einem Kopfball (52.), einen Jamnig-Schuss fischte BW-Goalie Nicolas Schmid aus dem Kreuzeck (54.).
Das Gäste-Tor im Tivoli bleibt weiter wie vernagelt. Unmittelbar darauf leitete Merchas Doski eine fatale Fehlerkette ein, Knaller haute auch noch ins Leere und Schubert nahm das Triple-Geschenk dankend an. Dass Ronivaldo mit einer Direktabnahme am starken Schmid scheiterte, passte ins desaströse FCW-Bild. "Und ihr wollt Wacker Innsbruck sein", skandierten die FCW-Fans auf der "Nordblick"-Tribüne, auch "Thomas Grumser"-Rufe waren zu hören.
Es blieb bei der 0:4-Abfuhr, der Schlusspfiff war eine Erlösung. "Von vorne bis hinten ein rabenschwarzer Tag. Das einzig Positive ist, dass schon am Montag in Dornbirn das nächste Spiel stattfindet", hofft Wacker-Kapitän Lukas Hupfauf auf baldige Besserung.