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Pressespiegel - 05.07.2025

Als Tirol verräumt wurde: Alle Neune!

Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung

> Heute vor 30 Jahren ging Ernst Happel mit dem FC Tirol bei Real Madrid mit 1:9 unter > Spionage hatte ergeben: Die sind zu packen!

Nicht nur einmal war’s Thema zwischen den beiden. Damals, 1996 beim FC Linz, als sich Manfred Linzmaier und Hugo Sanchez das Zimmer geteilt haben. „Warum habt ihr denn sooo offensiv gespielt“, fragte Reals Torjäger-Legende und wischte sich die Tränen vor Lachen aus dem Gesicht. Manni lachte mit ...

Obwohl er das heute vor 30 Jahren gar nicht lustig fand, als er das Spielfeld des Madrider Bernabeu-Stadions verließ. 9:1 für das weiße Ballett stand auf der Anzeigetafel – und die Swarovski-Kicker hätten sich am liebsten an Ort und Stelle ein Loch gebuddelt. Selbst Trainer Ernst Happel ließ seinen Frust massiv an seinen geliebten Belga-Zigaretten aus.

„Lieber werde ich ja an die großen Erfolge meiner Karriere erinnert. Aber ich weiß alles noch, als wär’s gestern gewesen. Es hat weh getan“, gibt Linzmaier stöhnend zu. Jedes der neun Tore, vier davon hatte Freund Hugo erzielt.

Die Mutter aller Niederlagen im Tiroler Profi-Fußball hatte schon im Sommer begonnen. Am Transfermarkt. Als mit Müller, Pezzey, Garger, Lainer viel Klasse und Routine die Swarovski-Truppe verließen. Die neue Defensive zahlte in Madrid bitteres Lehrgeld.

Zudem war Co-Trainer Horst Hrubesch von der Beobachtung eines 0:0 im Heimspiel gegen Logrones mit der Erkenntnis zurückgekehrt: „Die sind zu packen. Wir müssen nach vorne, dann ist was zu holen.“ Happel folgte dieser Vorgabe – eine massive Fehleinschätzung. Linzmaier erinnert sich gut an das Video des Logrones-Spiels: „Real war fünfmal in Serie spanischer Meister geworden, hatte Gheorghe Hagi im Sommer geholt. Eine echte Klasse-Truppe. Okay, die erste Halbzeit gegen Logrones war schlecht, aber dann haben sie Powerplay gespielt.“

Ende für Lindenberger

Wie gegen die Tiroler auch. Teamtorhüter Klaus Lindenberger stand nach den neun Stück nie wieder im Tiroler Tor. Ihn traf Happels Bann. Und Präsident Gernot Langes verließ das Stadion in Madrid noch vor Schlusspfiff, der Anfang vom Ende der Ära des FC Swarovski. Das Rückspiel endete 2:2, Hörtnagl und Linzmaier schossen die Tore.

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