
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Nach der bitteren 0:4-Heimpleite vom Freitag zeigte der FC Wacker gestern eine starke Reaktion und erkämpfte sich drei Auswärtspunkte in Dornbirn.
Dornbirn - Eine Reaktion wurde auf die Tivoli-Pleite gegen BW Linz gefordert und die Wacker-Profis erfüllten den Auftrag - der von FCW-Sportchef Alfred Hörtnagl herbeigesehnte "dreckige Sieg" wurde mit Hängen und Würgen auf dem tiefen Geläuf der Dornbirner Birkenweise eingefahren. Bei Dauerregen erzielte Atsushi Zaizen bereits in der sechsten Minute sehenswert den Siegestreffer. "Wir waren viel aggressiver, haben alles in jeden Zweikampf hineingeschmissen", sah Fabio Viteritti den großen Unterschied zur Pleite drei Tage zuvor im Tivoli.
Trainer Daniel Bierofka zollte seinen Kickern nach dem Schlusspfiff Lob: "Eine Superreaktion der Mannschaft." Und die war bei den widrigen Verhältnissen auch notwendig. Der Boden war tief und die Dornbirner zudem gewillt, den ersten Heimsieg einzufahren. Doch die Tiroler überzeugten in der ersten Halbzeit mit Kampf und spielerischen Mitteln. Das frühe 1:0 von Zaizen war im Dauerregen eine Augenweide. In der Folge vergaben Flo Jamnig (23.) und Ronivaldo (27., 29.) eine höhere FCW-Führung, Goalie Marco Knaller verhinderte mit toller Reaktion nach einem Kopfball von Lukas Katnik (43.) den Ausgleich.
Weil nach dem Wechsel trotz guter Möglichkeiten - Ronivaldo (61.) und Gründler (80.) scheiterten am starken Dornbirn-Torhüter Lucas Bundschuh - das 0:2 nicht fiel, musste gezittert werden. Knaller hielt mit zwei starken Paraden in der Nachspielzeit den zweiten Saisonsieg fest. "Ein Manko war wieder die Chancenverwertung. Das 2:0 hätte fallen müssen, dann wäre uns das Zittern in der Schlussphase erspart geblieben", so Bierofka.
Apropos Chancen-Tod: Das Leiden von Ronivaldo nimmt kein Ende. Dem Brasilianer klebt weiter das Pech am Schuh. Wie er es auch probiert, der Ball will einfach nicht ins Tor. Das lag gestern auch am gegnerischen Goalie. Und wenn man schon so einen Querlauf hat wie der 31-Jährige, dann kommt es meistens knüppeldick. In der 75. Minute wurde er auf der Bahre vom Platz getragen. Zum Glück Entwarnung - nicht so schlimm, eine schmerzhafte Prellung, nachdem ihm ein Dornbirner unabsichtlich auf den Unterschenkel gestiegen war.