
Autor: Tobias Waidhofer, Medium: Tiroler Tageszeitung
Der FC Wacker kann doch noch daheim gewinnen. Beim 3:2-Erfolg gegen Horn traf auch Ronivaldo.
Innsbruck - Wenn du denkst, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Doski her: Ausgerechnet der eingewechselte Merchas Doski, ein Außenverteidiger, der eigentlich für die Amateure eingeplant war, schoss den FC Wacker gestern zum ersten Heimsieg der Saison. Sein Freistoß aus spitzem Winkel kullerte unter kräftiger Mithilfe von Horn-Keeper Luka Bilobrk in der 88. Minute zum umjubelten 3:2-Sieg ins Netz.
Aber von Anfang an: Nach 297 Minuten Torsperre im Tivoli war es vollbracht, denn in der 27. Minute wuchtete Atsushi Zaizen eine feine Vorlage von Ronivaldo per Hechtkopfball ins Netz. Damit hielt der Japaner sein Tor-Versprechen, das er am Vortag bei der Pressekonferenz gegeben hatte. Dass sich der FC Wacker aber zur Halbzeitpause nicht so richtig über den feinen Treffer freuen konnte, lag an zwei anderen Szenen des ersten Durchgangs:
Zum einen hatte nämlich Michael Cheukoua die Gäste aus dem Waldviertel nach 17 Minuten und einem Grujcic-Handspiel, dem allerdings eine Horner Abseitsstellung vorausging, per Elfmeter in Führung gebracht, zum anderen war der FC Wacker nach einer halben Stunde zum dritten Mal in dieser Spielzeit nur noch zu zehnt, weil Schiedsrichter Untergasser Florian Jamnig vom Platz stellte. Der Ex-Altacher muss sich zwar die Frage gefallen lassen, warum er in der gegnerischen Hälfte so übermotiviert in den Zweikampf ging. Der Platzverweis war allerdings deutlich zu hart. Das fand nicht nur Trainer Daniel Bierofka, dem an der Seitenlinie förmlich der Kragen platzte.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs folgte dann der große Auftritt Ronivaldos: Nach einem Knaller-Ausschuss war der Brasilianer in der 52. Minute auf und davon und erzielte vor 850 Zuschauern seinen zweiten Saisontreffer. In der Folge zogen sich die Innsbrucker mit einem Mann weniger (zu) früh zurück. Und es kam, wie es kommen musste: Die Waldviertler - mit dem Tiroler Simon Pirkl in der Startformation - schafften ausgerechnet durch den ehemaligen schwarz-grünen Torschützenkönig Patrik Eler den 2:2-Ausgleich (82.).
Doch die Innsbrucker zeigten Kampfgeist und schlugen - wie schon zu Beginn beschrieben - durch Doski zurück. Der erste Heimsieg 20/21 war endlich perfekt. "Die Rote Karte war zu hart, danach hat die Mannschaft Charakter gezeigt", freute sich Bierofka.