
Autor: Peter Frauneder, Medium: Kronen Zeitung
> Österreichs Sport-Bosse laufen Sturm gegen neue Maßnahmen > Präsidenten Schröcksnadel, Windtner und Niessl sind absolut einig:
„Völlig unverständlich – so wird der Motor der Gesundheit gestoppt!“
Stadthalle zu Wien, gestern am späten Nachmittag: Das Semifinale zwischen Lorenzo Sonego und Daniel Evans hätte auch in den letzten Jahren nicht viele von den berühmten Sitzen gerissen. Aber heuer ist die Stimmung noch viel schlechter, als sie sonst gewesen wäre. Und sie wird noch trostloser. Viel trostloser sogar . . .
Weil Kanzler Sebastian Kurz knapp vor 17 Uhr die neuen Maßnahmen verkündet. Mit all den Beschränkungen, die auch den Sport betreffen. Die man schon befürchtet hatte. Die aber die Sport-Obersten des Landes Sturm laufen lassen!
So zeigt sich etwa Peter Schröcksnadel, der Präsident des Skiverbandes, über die Einstellung des Amateurbereiches inklusive Nachwuchs empört: „Das ist für mich völlig unverständlich. Wenn sie sich nicht mehr bewegen dürfen, stiehlt man unseren Kindern und Jugendlichen fast alles. Auch Lebensjahre. Für mich ist bei dem ganzen Vorgehen der Regierung keine Strategie erkennbar!“
Sein Amtskollege Leo Windtner, der mit dem Fußballbund den größten Sportverband Österreichs leitet, stimmt ihm dabei absolut zu: „Wir haben alle, wirklich alle Vorkehrungen getroffen. Es gab nur sehr, sehr wenige Fälle im Fußballbereich – dass man trotzdem jetzt mit der Rasenmäher-Methode derartig brutal über alles drüber fährt, ist der helle Wahnsinn!“ Da nickt auch Hans Niessl, Präsident der Bundes-Sportorganisation: „Wenn man unseren Kindern die Bewegung verbietet, stoppt man auch den Motor der Gesundheit – das ist irre!“
Erste Reaktionen
Bereits gestern gab es aber auch die ersten Reaktionen auf den neuerlichen Lockdown im Sport. Die Initiative motion4kids erweitert ab sofort ihr Angebot, um Kindern und Jugendlichen die Bewegung daheim noch einfacher zu gestalten.
Und übrigens – zwei Minuten, nachdem Sonego sein Semifinale gewonnen hatte, kam Kellner Michael an den Tisch: „Das ist abgesehen vom Sonntag mein letzter Arbeitstag – ab Montag heißt es dann AMS!“