
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Erster gegen Zweiter: Mit dem heutigen Gastspiel bei Red-Bull-Ableger Liefering erwartet den FC Wacker eine hochkarätige Bewährungsprobe.
Innsbruck - Bisweilen reichen nackte Zahlen, um sich Relationen vor Augen zu halten: Der FC Wacker gastiert heute (18.30 Uhr) bei einem Gegner, dessen Trainer Bo Svensson im Vorjahr für 1,3 Millionen Euro von Mainz abgelöst wurde. Und sollte Jesse Marsch die großen Salzburger Bullen heuer verlassen, gilt er als möglicher Nachfolger.
Der Lieferinger Kaderwert beträgt 11,38 Millionen Euro (FC Wacker 6,1 Mio. €), das Durchschnittsalter 18,8 Jahre (FCW: 23,1) und der Legionärsanteil 62,5 Prozent (FCW: 17,9 %/Quelle: transfermarkt.at). Teuerster Salzburger: Chukwubuike Adamu, Stürmer mit nigerianischen Wurzeln und österreichischem Pass (1,5 Mio. €).
"Es braucht einen sehr guten Tag", weiß der stets kampfbereite Wacker-Trainer Daniel Bierofka. Nachsatz: "Aber wir fahren nicht hin, um die weiße Flagge zu schwenken." Schwächen wollte der 41-Jährige seinem Gegenüber nicht via Medien verraten, aber vielsagend bleibt seine Analyse dennoch: "Liefering ist am gefährlichsten, wenn du selbst den Ball hast." Das berüchtigte Red-Bull-Pressing mache den nicht aufstiegsberechtigten Zweitliga-Tabellenführer zu einem schwer bespielbaren Gegner, in dessen Kader mit dem Jenbacher Thomas Schiestl (18) auch ein hoffnungsvoller Tiroler Mittelfeld-Akteur steht.
Bis auf den gesperrten Lukas Hupfauf fehlen Wacker-Coach Bierofka nur die Langzeitverletzten Stefan Meusburger und Rami Tekir - aber der Bayer denkt ohnedies schon einen Schritt weiter: Am Dienstag (20.25 Uhr) gastiert Austria Lustenau am Tivoli. "Vielleicht rotieren wir schon ein wenig."
Wacker-Fans müssen sich heute in Grödig nicht mehr um Karten bemühen: Das Kontingent für Heim- und Auswärtsverein (250) ist bereits ausgeschöpft.
Im Wacker-Kader fand gestern mit dem 21-jährigen Brasilianer João Luiz ein weiterer Spieler Platz. Der zuletzt in Portugal engagierte Wirbler hat im Training laut Manager Alfred Hörtnagl "einen bleibenden Eindruck hinterlassen". Für Trainer Daniel Bierofka bleibt der 1,67?m kleine Mann ein Perspektivspieler, der sich zuerst im Regionalliga-Team an den österreichischen Fußball gewöhnen solle.
Groß sei er nicht, meinte ein Medienvertreter vor der gestrigen Präsentation von Luiz - aber Bierofka wehrt humorvoll ab: "Lionel Messi ist auch nicht groß."