
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
2023 soll das Mieminger Trainingszentrum aus der Taufe gehoben werden, das alle Stückln spielt. Und wenn nicht, lebt ein Plan?B im Umkreis des Tivoli-Areals.
Innsbruck - Läuft alles wie am Schnürchen, dann zieht der FC Wacker Innsbruck bereits im Jahr 2023 in sein knapp 24 Millionen Euro teures Schmuckkästchen nahe dem Mieminger See ein - fünf Plätze, Aufenthaltsräume, ein Reha-Bereich und ein Internat inklusive: "Der Ball liegt jetzt bei der Gemeinde", verweist der für das Trainingszentrum zuständige Vorstand Peter Margreiter auf die Ausarbeitung des Baurechtsvertrags. Einem Jahr, in dem es ums Einholen der Genehmigungen geht, folgt schließlich eine zwölf bis 16 Monate dauernde Bauphase. Ein Wunschszenario.
Aber der FC Wacker verlässt sich nicht ausschließlich auf dieses Projekt: Mit dem neuen Hamburger Geldgeber wuchs auch der finanzielle Spielraum für das dringend benötigte Zuhause, in dem die durchgängige Nachwuchsschiene und die Kampfmannschaft ein Zuhause finden sollen. Ausgearbeitet wurde zuletzt auch eine Variante rund um das Tivoli-Stadion, in deren Rahmen ebenfalls fünf Fußballplätze einbezogen wären. Das soll demnächst der Stadt präsentiert werden. "Es muss einen Plan B geben", verweist Peter Margreiter auf die Notwendigkeit solcher Gedanken. Nicht zuletzt die Schulanbindung würde für eine Variante in der Landeshauptstadt sprechen. Weitere Optionen lässt man sich zudem offen. "Auch andere Gemeinden sind interessiert", meint Margreiters Kollege Felix Kozubek zu wissen.
Abgekommen ist man indes von der Idee, ein Trainingszentrum auch auswärtigen Mannschaften für die Sommervorbereitung zur Verfügung zu stellen: "Wir überlegten, wie wir die Idee refinanzieren könnten. Aber man sah es am Beispiel des FC Südtirol in Eppan: Als die deutsche Nationalmannschaft dort gastierte, musste man für zwei Wochen förmlich alles wegräumen. Das können wir uns nicht vorstellen."
Schauplatzwechsel: Vor dem letzten Saisonspiel am Freitag in Klagenfurt werden weitere Weichen auf dem Transfermarkt gestellt werden - Marco Knaller steht vor der Tür, ein Innenverteidiger und ein Zentrumsspieler sollen folgen. Die Corona-bedingten Einschränkungen bei Heimspielen erschweren indes die Saisonplanungen. "Stand heute dürften wir im August 1250 Zuschauer am Tivoli begrüßen, im September wären es theoretisch 10.000. Die müssten sich dann alle persönlich registrieren", erklärt Vorstandsmitglied Felix Kozubek. Ausschließlich im Vorverkauf wären Tickets zu erstehen - aber mit einer Abo-Mitteilung wartet der Verein mangels Gewissheit.