
Autor: Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung
Die Erwartungen an den FC Wacker Innsbruck sind stets höhere als an die WSG Tirol. Das zeigte sich erst unlängst, als die Wattener den bitteren Erstliga-Abstieg hinzunehmen hatten und die Reaktionen eher von Mitleid erfüllt waren. Das Modell "Familien-Verein mit Aufstiegsbonus für verdiente Spieler" lässt sich in der ersten Bundesliga nicht realisieren. Am Ende fehlte nicht viel, aber trotz der Qualität eines Trainers Thomas Silberberger doch die sportliche Klasse. Jetzt scharren neuerdings die Innsbrucker in den Startlöchern mit Blick nach oben und die Erwartungshaltung ist erzwungenermaßen eine große. Denn der Verein verfügt über 14 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle und bald den einzig bezahlten Präsidenten der Liga, der sich mit der möglichen Verpflichtung seines Sohns Florian (Altach) zusätzlichen Druck auflastet. Funktioniert der ehemalige Wacker-Kapitän, der in diesem Kader wohl einer der Topverdiener ist, darf das Projekt als gelungen betrachtet werden. Aber wenn nicht, wird fraglos der Vorwurf der Befangenheit laut. "Druck raus, Spaß rein" - das Wacker-Motto galt heuer, als Talente wie Torhüter Alexander Eckmayr zum Zug kamen. Diese finden sich nunmehr großteils in der zweiten oder dritten Reihe wieder, während gestandene Profis wie Marco Knaller ihren Platz einnehmen. Es kann ein Spaß sein, in der Saison 2020/21 aufzusteigen. Aber es wird garantiert keiner, wenn das unter diesen Vorzeichen nicht klappt.