
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Durch Tore von Atsushi Zaizen und Murat Satin bezwang der FC Wacker gestern BW Linz 2:0. Drei markante Spruchbänder auf der Nordtribüne.
Innsbruck - Mit dem elften Saisonsieg festigte der FC Wacker gestern bei der Geisterspiel-Premiere mit einem 2:0-Erfolg gegen BW Linz den dritten Platz in der zweiten Liga. Keine Fans, null Stimmung, aber jede Menge Vorschriften, Absperrungen und Auflagen. Die Nordtribüne war leer, drei Spruchbänder waren irgendwie symptomatisch für das momentan bizarre Rundherum im Fußball. "A Geisterspiel isch a widerwärtiges Luder", "Fußball ohne uns ist nichts", "Dazu fällt uns nichts mehr ein - lasst die Geisterspiele sein", war in jenem Stadionsektor zu lesen, wo normalerweise der harte schwarzgrüne Kern für Stimmung sorgt.
Auf dem Rasen ließen sich die Wacker-Profis vom trostlosen Ambiente nicht anstecken. Vor allem in der ersten Halbzeit lieferten sich beide Teams einen intensiven Schlagabtausch. Nachdem die Hausherren - wieder einmal - einige Sitzer vergaben, sorgte Atsushi Zaizen mit einem herrlichen Treffer nach Flanke von Raffael Behounek für die verdiente Pausenführung.
Nach dem Wechsel führte ein Elfmeter zur endgültigen Entscheidung. Der eingewechselte Elvin Ibrisimovic wurde gefoult, Murat Satin scheiterte zunächst an Linz-Goalie Nicolas Schmid. Der Elfer wurde wiederholt, weil ein Oberösterreicher zu früh in den Strafraum rannte. Diesmal traf Satin, mit dem 2:0-Erfolg wurde Platz drei gefestigt. "Wir haben das Spiel beherrscht, aber unser Anspruch muss sein, dass wir die Dominanz auch in Tore umwandeln. Das hat mir vor allem nach dem Wechsel gefehlt", erklärte FCW-Coach Thomas Grumser.
Indes legte man sich im Verein auf eine ausstehende außerordentliche Generalversammlung am 5. Juli fest, in deren Rahmen Präsident und Vorstand gewählt werden sollen. Für die ordentliche bleibt weiter ein November-Termin offen.