
Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung
Ein Ur-Löwe der legendären 60er aus München wird neuer Cheftrainer beim FC Wacker Innsbruck - ob Daniel Bierofka beim Tiroler Traditionsverein schon in wenigen Tagen oder doch erst in ein paar Wochen übernimmt, hängt davon ab, ob die zweite österreichische Liga abgebrochen oder doch noch zu Ende gespielt wird. Am Montag steht diesbezüglich die nächste Klubkonferenz an.
Was großes Fußballtheater bedeutet, ist einer wie Bierofka vor allem seitens des TSV 1860 München gewohnt. Er spielte zwar in seinen aktiven Tagen, die von vielen Verletzungen geprägt waren, in der Bundesliga auch bei Leverkusen und dem VfB Stuttgart (Meister 2007) vor, das Herz gehörte aber immer den Löwen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass in der Jugend des großen Rivalen FC Bayern heranreifte. Waren die 60er, wie vielfach in den letzten Jahren, in Not, sprang immer wieder Bierofka auf der Trainerbank (Aufstieg in die 3. Liga 2017) ein. "Außer Biero könnt ihr alle gehen", skandierten die Fans über all die Jahre nicht nur einmal. Mit dem endgültigen Erwerb der Fußballlehrer-Lizenz im März 2019 war endlich auch die Frage nach der notwendigen Trainer-Lizenz geklärt.
Der 41-jährige Münchner teilt mit seinem Vorgänger Thomas Grumser das Geburtsjahr (1979). Er lief dreimal auch für das DFB-Team auf und ein Treffer gelang ihm dabei 2002 ausgerechnet bei einem 6:2-Testspielsieg über Österreich. Die Grenznähe und dass auch in Fußball-Tirol Inspirationsquellen liegen, lernte der Bayer schon in seinen Jugendjahren über seinen Vater Wilhelm kennen, der gerne bei Trainingseinheiten des legendären Ernst Happel spionierte. Das Zitat "Wir brauchen nicht elf Klosterschüler" stammt aus Bierofkas Mund und auch dieser Ansatz soll den FCW nach oben führen.