Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Paukenschlag beim FC Wacker - der Bayer Daniel Bierofka löst Thomas Grumser als Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten FC Wacker Innsbruck ab.
Innsbruck - Vor dem geplanten Trainingsstart am kommenden Montag überraschte der FC Wacker gestern mit einer Personalrochade. Der Bayer Daniel Bierofka tritt die Nachfolge von Thomas Grumser an, der dem Verein aber in anderer Funktion erhalten bleiben soll. Der 41-jährige Bierofka war zuletzt bis Anfang November 2019 Coach des deutschen Drittligisten 1860 München, nun versucht er sich erstmals im Ausland. "Daniel hat bei 1860 München mehrfach bewiesen, dass er mit Druck umgehen kann", erläuterte Wackers Sport-Vorstand Alfred Hörtnagl. Der geschaffte Klassenerhalt in der zweiten Liga und der spätere Aufstieg - nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern - unter seiner Leitung seien ausgezeichnete Referenzen. "Er ist ein emotionaler und bodenständiger Typ, der Spieler und Fans mitreißen kann", fügte Hörtnagl noch hinzu.
"Die Region Tirol im fußballerischen Bereich wieder zum Leben zu erwecken, ist für mich eine Riesenherausforderung", betonte Bierofka. Den Stellenwert, den der Club schon einmal gehabt habe, zeige ein Blick auf ehemalige Trainer- oder Spielernamen wie Ernst Happel, Joachim Löw oder Hansi Müller.
Über die Vertragslaufzeit gab es keine detaillierte Auskunft. "Der Vertrag ist so gestaltet, dass der Aufstieg nicht im ersten Jahr passieren muss. Das Ziel ist aber schon, eine Mannschaft zusammenzustellen, mit der man so schnell wie möglich den maximalen Erfolg erzielen kann", so Bierofka, der den Kader nicht komplett neu aufstellen will, ihn aber auch gezielt mit dem einen oder anderen routinierten Akteur verstärken. "Um den jungen Spielern Halt zu geben", sagte Bierofka.
Dem Sohn von 1860-München-Urgestein Wilhelm Bierofka steht in Tirol Philipp Heinzer ein Co-Trainer zur Seite, der zuletzt im Nachwuchs des FC St. Gallen tätig war. Als Tormanntrainer wurde der 45-jährige Ex-Tirol-Tormann Szabolcs Safar - zuletzt im Nachwuchs der Wiener Austria tätig - verpflichtet.
Ob die aktuell unterbrochene Saison der 2. Liga zu Ende gespielt wird, soll sich am Montag auf der Clubkonferenz entscheiden. Wenn dem so ist, würde Grumser, der gestern für keine Stellungnahme erreichbar war, bis Saisonende seine Tätigkeit fortsetzen. Die Innsbrucker sind derzeit Dritter, 15 Punkte hinter Spitzenreiter SV Ried. Danach soll Grumser dem Verein so wie auch Tormanntrainer Dominik Bichler in Zusammenhang mit dem geplanten Trainingszentrum erhalten bleiben.
Dass die Trainerfrage im Auftrag des Förderers aus Hamburg erledigt wurde, verneinten Alfred Hörtnagl und der künftige Wacker-Präsident Joachim Jamnig unisono: "Die Investoren aus Deutschland lassen uns absolute Entscheidungsfreiheit in personellen Angelegenheiten. Wir sehen das Engagement von Bierofka als weiteren strategischen Schritt für die geplante Rückkehr in die tipico-Bundesliga."