
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
> Innsbrucks Profi-Verein hat in den 70ern sogar zwei internationale Titel gewonnen > Nur kann sich kaum wer an diesen Bewerb erinnern
Putzendopler-Cup, sagten die Spieler damals schon recht respektlos. Nach der Wiener Fußball-Legende Franz Putzendopler, die einem Amateur-Pokalbewerb in der Bundeshauptstadt den Namen gegeben hatte.
Heute? Löst der Begriff „Mitropacup“ eher ein ungläubiges „Was bitte?“ aus.
Es war der Vorläufer der heutigen Europacup-Bewerbe, in der Zwischenkriegszeit die wichtigste Trophäe im mitteleuropäischen Klubfußball. In den 70ern war die Bedeutung schon sehr gesunken. SSW Innsbruck gewann 1975 mit dem Mitropacup aber als erstes österreichisches Team nach dem Zweiten Weltkrieg einen europäischen Titel.
Historisch! Was am 27. Mai 1975 freilich kaum jemand bewusst, als die Tiroler mit einem 3:1-Heimsieg die Basis für den Triumph legten. 14 Tage später wurde er mit einem 2:1 in Budapest fixiert. Was für Schwarzgrün in diesem Jahr auch das einzige „Triple“ der Klubgeschichte bedeutete. „Doch selbst das“, erinnert sich Kapitän Werner Kriess, „war damals kein großes Thema!“ 1976 wiederholte man den Mitropacupsieg.
MITROPACUP 1975
Hinspiel, 27. Mai 1975: SSW Innsbruck – Honved Budapest 3:1 (2:1). Tore: Rinker (26.), Flindt (32.), Welzl (86.).
SSW Innsbruck: F. Koncilia; Kriess, Kordesch, Pezzey, Eigenstiller (65. Bajlicz); Flindt, P. Koncilia, W. Schwarz; Rinker, Welzl, Metzler (46. Oberacher).
Rückspiel, 11. Juni: Honved Budapest – SSW Innsbruck 1:2 (0:0). Tore: Kocsis (52. Elfmeter); Pezzey (58.), Schwarz (83.).