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Pressespiegel - 03.07.2025

Das war wirklich außergewöhnlich

Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung

Der 2:1-Sieg des FC Tirol am 27. Mai 2000 gegen Austria Wien löste in die Tiroler Landeshauptstadt eine beispiellose Begeisterung aus: Rund 30.000 Fans feierten im Zentrum mit der Mannschaft den Meistertitel

Schlusspfiff. Aus, aus, aus. Der FC Tirol ist Meister. Das Tivoli lag sich freudetrunken in den Armen.
Kurt Jara, Trainer und Schöpfer des Erfolges, büxte in der Jubel-Sekunde aus. „Ich wollte drei Minuten für mich sein.“ Er flüchtete hinter die Tivolitribüne und stieß auf Schwiegertochter und Enkelin. Dann übermannte auch ihn der Moment des Augenblicks.
„Es war grandios, außergewöhnlich!“

Im Jänner 1999 hatte Jara den Trainerjob beim FC Tirol übernommen, vermied beim Debüt mit einem 1:0-Sieg in Steyr den letzten Platz. 14 Monate später feierte er seinen ersten Meistertitel als Trainer, 29 Jahre nach seinem ersten Titel mit Wacker als Spieler. „Es war der Grundstein für meine späteren Engagements in Deutschland. Ich hatte eine außergewöhnliche Mannschaft mit außergewöhnlichen Typen. Und jeder im Verein hat einen großen Teil zu diesem Erfolg beigetragen“, sagt Jara heute.

Die „außergewöhnlichen Typen“ feierten auch außergewöhnlich. Nach dem 2:1-Sieg über Austria vor vollem Haus (17.000) füllten gut 30.000 jubelnde Menschen die Maria-Theresien-Straße. Im Rathaus sprangen die Kicker in ihrer Begeisterung gar auf den Schreibtisch von Bürgermeister Van Staa und hüpften mit der Meisterschale auf dem Rathaus-Balkon so intensiv, dass der beinahe herunter gebrochen wäre. „Zum Glück ist nichts passiert. Alle waren so in Euphorie, uns wär’s wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, wenn wir runter gekracht wären“, kann Kurt heute lachen.

Bundesliga 1999/2000: 36. Runde: FC Tirol – Austria Wien 2:1 (1:1). Tore: Baur (1.), Kirchler (53.); Mayrleb (28. Elfer).

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