
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Innsbruck - Ist Thomas Grumser zurzeit als Wacker-Trainer zur Heimarbeit ohne Ball verdammt, war das in der Bundesligasaison 1999/2000 ganz anders. Als 20-jähriger Jungprofi wurde er als "Kooperationsspieler" im Frühjahr aus Wattens zum FC Tirol zurückbeordert. Im breiten und qualitativ hochstehenden Kader der Innsbrucker hoffte das "Eigengewächs" auf Einsatzminuten. Am 5. Mai ließ es Grumser dann richtig krachen. Im Heimspiel gegen Austria Lustenau war der Tiroler Titelkandidat zum Siegen verdammt. Trotz zahlreicher Chancen wollte der erlösende Treffer einfach nicht fallen. In der 79. Minute schnappte sich der von Trainer Kurt Jara in der zweiten Halbzeit für Markus Anfang eingewechselte Grumser vor Kapitän Michael Baur selbstbewusst den Ball und nagelte die Kugel unter die Latte. "Ein besonderes Erlebnis, das man nicht vergisst", so Grumser, der damals im Anschluss an den 1: 0-Sieg im alten Tivoli forsch erklärte: "Es freut mich umso mehr, dass ich es all jenen beweisen kann, die es mir nicht zugetraut haben." Der Rest ist Geschichte. Ingesamt zehn 1: 0-Siege hatte der FC Tirol zu Buche stehen. Der Meistertitel nach zehnjähriger Pause wurde mit drei Punkten Vorsprung auf Sturm Graz dann auch "legendär" gefeiert. (w.m.)