
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
> Ried wird seinen Aufstieg zu 99 Prozent nur mehr einklagen können > Antrag auf Bundesliga-Aufstockung wurde gestern abgeschmettert > Dienstag nächste Klubkonferenz – aber 2. Liga steht vor Saisonende
Über eine mögliche Fortsetzung der zweiten Liga wurde in der gestrigen Klubkonferenz nur am Rande diskutiert – ein Thema beherrschte die Unterredung der 26 Profi-Vereine: Wie kommt bei ihnen der Antrag auf Aufstockung, von Ried und Austria Klagenfurt eingebracht, an? Das abgecheckte Stimmungsbild war jedenfalls vernichtend, mehr als zwei Drittel lehnten ab! „Aber klar ist auch, dass jeder Klub in der Position, in der sich Ried (Anm.: Erster mit acht Punkten Vorsprung) befindet, alle Möglichkeiten ausschöpfen würde“, stellt Wacker Innsbrucks Sportboss Alfred Hörtnagl klar. Denn der erträumte Aufstieg wäre doch zum Greifen nahe ...
... und doch so weit wie eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der zweiten Liga zum jetzigen Zeitpunkt entfernt. Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit für die Oberösterreicher in Corona-Zeiten wird wohl nur noch ein einklagen sein. Und auch das wird für Ried nicht einfach werden – denn für die alljährlichen Lizenzunterlagen muss auch ein Bekenntnis zur Schiedsgerichtsbarkeit der Bundesliga abgegeben werden.
Stichtag Dienstag
Ob die zweithöchste rot-weiß-rote Klasse 2019/20 heuer noch einmal startet, ist kaum vorstellbar. Zumal auch die Zeit davon rinnt. Am Dienstag folgt die nächste Klubkonferenz. „Da wird man Farbe bekennen müssen“, will Hörtnagl endlich Gewissheit, „aktuell ist noch vieles vorstellbar.“ Wahrscheinlich nur für einige Klubs – der große Rest wird sich durch den großen Maßnahmen-Katalog und die Geisterspiele die Meisterschaft schlichtweg nicht leisten können. Und Rieds Vorschlag, mit den „Willigen“ in einer Art Playoff die Saison fertig zu spielen, ist schlichtweg nicht regelkonform, Nonsens.
Nachteil für Wacker?
Wäre ein Aufstieg des Spitzen-Duos (Ried und Klagenfurt) in die Bundesliga für die Innsbrucker für das kommende Spieljahr nicht ein Vorteil? Zumal dann den Schwarz-Grünen zwei große Titel-Kontrahenten wegfallen würden? „Nein! Weil für fast alle 2020/21 nach dieser Krise ein Neuanfang, ein harter Kampf um die Finanzen werden wird“, ist Hörtnagl überzeugt, „wir sind aber auf einem guten Weg.“
Wenn die neue Zweitliga-Saison überhaupt rechtzeitig begonnen werden kann ...