Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Zur Tagesordnung übergehen - leichter gesagt als am Rasen in die Tat umzusetzen. Denn auch an der Elf in Schwarz-Grün wird die Lizenz-Diskussion nicht spurlos vorbeigehen. "Muss sie aber", stellt Walter Kogler klar, "denn die geschäftliche Ebene geht uns nichts an." Auf der sportlichen soll dagegen brilliert werden.
Am eiskalten 4. Dezember lief´s den Fans und Wackers Coach noch kälter den Rücken hinunter: 1:3 gegen Kapfenberg, mit der schlechtesten Leistung der bisher absolvierten Bundesliga-Saison. "In diesem Spiel haben wir die Zweikämpfe nicht angenommen." Das gegen die Steirer aber eine Voraussetzung ist. "Setzt man sie körperlich unter Druck, machen sie auch Fehler - und einen solchen müssen wir nützen."Defensiv-Dauerläufer Georg Harding glaubt das Rezept gegen seine engeren Landsleute zu kennen.
Vielleicht aber ist heute das spielerisch schwarz-grüne Übergewicht der ausschlaggebende Punkt - denn auf Kapfenberg wartet am Mittwoch DIE Aufgabe der Saison: Im Cup-Halbfinale gegen Austria Lustenau! Ob daher die volle Konzentration auf Wacker gelegt ist? Ob für die (vorläufige) Partie des Jahres die ganze Kraft in die Waagschale geworfen wird? Eher anzuzweifeln.
Doch Coach Werner Gregoritsch will den Spekulationen und einem möglichen mentalen Problem entgegenwirken - mit einem gewieften Schachzug: Er stellt seiner Truppe eine zusätzliche Urlaubswoche in Aussicht: "Wenn wir mit 38 Punkten neuen Klub-Rekord aufstellen." Dazu fehlen den Steirern noch fünf Zähler.
Drei benötigt Wacker Innsbruck, um weiter den Kontakt zu Platz drei zu wahren: "Für uns zählt nur ein Sieg!" Dafür kann Kogler wieder auf Defensiv-Boss Inaki Bea (in Salzburg auf der Bank) und Teamkeeper Pascal Grünwald zurückgreifen, wird anstelle des gesperrten Pichler den wiedergenesenen Hauser links in die Viererkette stellen. "Es wäre toll, würden heute viele Zuschauer ins Tivoli kommen. Da wäre das richtige Zeichen auf den Lizenz-Entscheid."