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Pressespiegel - 03.07.2025

Ein Quartett muss zum Nachzipf

Autor: Christoph Geiler, Medium:

Der Senat 5 der Fußball-Bundesliga hat wieder getagt. Vier Bundesligisten haben ihre Schularbeiten ungenügend erledigt und erhalten in erster Instanz keine Lizenz für die nächste Saison: LASK und Innsbruck in der höchsten Spielklasse, Admira und FC Lustenau in der Ersten Liga. 


In Linz nahm man die Entscheidung auf, wie in derartigen fällen immer: vollkommen überrascht. Nicht ausreichend dokumentierte Einnahmen für das Geschäftsjahr 2011/12 und der mangelnde Nachweis für ein Ausweichstadion (Pasching), welches allerdings termingemäß gemeldet worden sei, ließ Klubchef Peter-Michael Reichel via Homepage ausrichten.


Spätfolgen

In Innsbruck  hielt sich der  Schock in Grenzen. Die Vereinsführung hatte schon mit einer Lizenz-Verweigerung in erster Instanz gerechnet. „Die Situation ist jetzt nicht besorgniserregend“, versichert  Wacker-Präsident Kaspar Plattner. Die Tiroler kämpfen noch mit den Spätfolgen des Bundesliga-Abstiegs 2008.  Zwei Jahre in der Zweitklassigkeit haben den Verein tief in die roten Zahlen gestürzt, seither wird  Wacker von einer Schuldenlast in Höhe von 1,3 Millionen Euro geplagt. Aber die Altlasten, die durch eine Finanzspritze der Tirol-Werbung (eine Million Euro) beseitigt werden sollen, waren gar nicht dafür verantwortlich, dass Wacker nun  bei der Lizenzierung in die Verlängerung muss.

Schuld ist der aktuelle Etat des Aufsteigers. Denn  bei der Bewertung und Berechnung des laufenden Haushalts herrschen offenbar grobe Meinungsunterschiede zwischen der Klubführung und den Prüfern der Bundesliga. Während  beim FC Wacker alles  von einer „schwarzen Null“ ausgeht, wurde nun beim Lizenzverfahren ein  ordentliches Finanz-Loch ausfindig gemacht. 200.000 Euro fehlen den Tirolern im laufenden Budget, um die Saison ausfinanzieren zu können. Der Grund für die  Misswirtschaft klingt wie ein Hohn für die sportliche Vereinsführung. „Wir waren zu erfolgreich, haben zu viele Punkte gesammelt“, erklärt   Klubchef Plattner.  Pro Sieg wird eine Prämie von 40.0000 Euro ausgeschüttet.Finanzieller Misserfolg auf Grund zu großer sportlicher Erfolge also. Ein Vorwurf, den Trainer Walter Kogler  nicht gelten lassen will:   „Wären wir nicht so gut, dann  würden nicht ständig 10.000 Fans ins Stadion kommen.“


Auflagen

Die Austria erhielt zwar die Lizenz für das nächste Spieljahr, allerdings,  wie erwartet mit Auflagen. „Wir müssen  Quartalsberichte  beim Lizenzsenat abliefern“, erklärt Manager Markus Kraetschmer.  Grund für die Auflagen:  Im abgelaufenen  Budgetjahr wurde ein Minus von 7,28 Millionen Euro erwirtschaftet, das negative Eigenkapital  betrug 5,9 Millionen Euro.    Überraschend kam, dass Wiener Neustadt nach dem Ausstieg von Hauptsponsor Magna die Lizenz in erster Instanz bekommen hat.  Magna wird dem Klub aber auch weiterhin  unterstützen. „Sonst wird bei den Ausgaben gespart“, sagt Manager Alexander Gruber.
In der Ersten Liga bekamen Admira und FC Lustenau keine Lizenz, St. Pölten muss Auflagen erfüllen.  


Die betroffenen Klubs können nun bis zum  9. Mai beim Protestkomitee berufen und Unterlagen nachreichen. Als  letzte Instanz entscheidet das Ständige Neutrale Schiedsgericht bis Ende Mai über die Lizenzen.

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