
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Nur 1:1 (1:0) gegen die Ersatzgeschwächte Gregoritsch-Elf - ein Rückschlag für Wacker Innsbruck. Dabei schien Julius Perstallers fünfter Frühjahrstreffer für den Sieg zu reichen.
Alle Rechnungen, die bereits angestellt wurden, alle Tabellen-Konstellationen, die in der 93. Minute schon gesponnen wurden, mussten gestern doch noch vernichtet werden: Denn Wacker Innsbruck zum zweiten Mal gegen Kapfenberg am Tivoli (nach dem 1:3 am 4. Dezember) nicht gewinnen! Mit der letzten Aktion kamen die Steirer zum 1:1-Ausgleich...
Wacker Innsbruck - Kapfenberg 1:1 (1:0). - Das nennt man dann wohl einen Lauf. Einen, der die Tiroler Anhänger verzückt, die Gegner schockt. Dem ersten Doppelpack im Frühjahr in Wiener Neustadt (beim 2:2 am 2. April) folgte vor einer Woche in Salzburg (beim 3:2-Sieg) der zweite, gestern durfte er sich zum fünften Mal in der Rückrunde feiern lassen. "Einfach ein schönes Gefühl und wichtig für unsere Mannschaft."
Da hatte Julis Perstaller nur allzu recht - denn die Partie gegen Kapfenberg hätte von Schiri Schüttengruber eigentlich um 16.43 Uhr angepfiffen (sic!) werden können... denn 43 Minuten lang war das Duell zwischen den Lizenzlosen und den Cup-Träumern (Denstag Halbfinale gegen Austria Lustenau) fast zum Gähnen. Kaum konstruktive Aktionen, keine Zufallsprodukte, die für Unterhaltung im Strafraum gesorgt hätten. Nichts - bis eben die schwarz-grüne Nummer 22 goldrichtig stand: An der Strafraumgrenze kommt Perstaller zum Ball, Taboga wird ausgetanzt, sein Schuss vom Kapfenberg-Kapitän noch unhaltbar ins lange Eck abgefälscht - 1:0 (45.), der insgesamt achte Saisontreffer des 22-jährigen!
"Aber wir haben in der zweiten Spielhälfte die Bälle zu leichtfertig verloren." Das Aber hätte sich Wacker gestern gern ersparen wollen - und durchaus können: Denn Perstaller selbst (Schuss drüber/58.) und Abraham (Schlenzer an die Oberkante der Querlatte/63.) hatten das entscheidende 2:0 auf dem Fuß. Doch die Passivität gegen Ende der Partie wurde noch bestraft: David Sencar, der in der 79. Minute an Keeper Pascal Grünwald bei dessen Comeback gescheitert war, durfte beim zweiten "Dreh-Versuch" die Hände in die Höhe reissen: Auf der linken Seite traf der kleine Techniker aus der Drehung ins lange Eck.In der allerletzten der 93 Minuten...
Das Remis konnte gestern im Tivoli-Oval nur einen erfreuen - den Wacker-Kassier, der sich die Prämie ersparte.