
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Vom Torjäger zum Bankdrücker – Marcel Schreter lässt sich vom derzeitigen Zwischentief nicht unterkriegen und will im Saisonfinale noch einmal aufzeigen.
Innsbruck – Eigentlich startete Marcel Schreter ganz nach Plan in die Frühjahrssaison. Beim 1:1 am 13. Februar im Tivoli erzielte er seinen neunten Bundesligatreffer und gleich im zweiten Spiel 2011 ließ er beim 2:2 in Ried Saisontor Nummer zehn folgen. Damit schloss der Telfer praktisch nahtlos an das Erfolgsjahr 2010 an. Da schoss der Wacker-Torjäger seine Schwarzgrünen mit seinem legendären Doppelpack in Pasching gegen die Salzburg Juniors zunächst zurück in die Erstklassigkeit und traf dann auch beim sensationellen Sommer-Hoch des Aufsteigers nach Belieben: „Da hatte ich einfach einen Lauf, überlegte nicht lange und der Ball zappelte im Tor.“
Doch seit dem 2. März, dem 2:2 in Ried, ist regelrecht Sand im Getriebe. Mittlerweile zehn Spiele läuft Schreter seinem elften Tor nach. Die letzten beiden Spiele – beim sensationellen 3:2-Erfolg beim Titelverteidiger in Salzburg und zuletzt beim 1:1 gegen Kapfenberg – drückte der 29-Jährige nur die Ersatzbank. Wie geht man damit um? „Professionell. Gas geben, auf die nächste Chance warten und die dann nützen. Ich habe in meiner Karriere schon zu viel erlebt und lasse mich durch diesen zwischenzeitlichen Querlauf sicher nicht aus der Bahn werfen“, hat der dreifache Familienvater bereits das samstägige Auswärtsspiel in Mattersburg im Visier: „Wird höchste Zeit, dass ich wieder treffe.“
Marcel Schreter ist der zurzeit der Wacker-Profi mit den meisten Dienstjahren in schwarzgrün. Seit dem Neustart 2002 samt Durchmarsch von der Westliga zurück in die Erstklassigkeit ist der Tiroler dabei. Da bringt ihn auch der Lizenzentzug in erster Instanz nicht aus der Fassung: „Mein Aufgabengebiet ist ein anderes. Was soll ich mir deshalb den Kopf zerbrechen, ist ja nicht das erste Mal. Die Lizenz müssen wir einfach bekommen.“ Mattersburg und das Saisonfinale liegt ihm am Herzen. Denn in den nächsten Wochen will Schreter noch einmal aufzeigen, mit dem FC Wacker vielleicht mehr als nur das Zünglein an der Waage im Titelkampf spielen und weitere Siegprämien einspielen.