
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Zufriedenheit schaut irgendwie anders aus. Seit Freitag hat sich seine Miene etwas verdunkelt: Nachdenklich, ein wenig ratlos, fast ein bisschen zornig. Denn immer wieder stellt sich Walter Kogler die Frage: Wie bitte kann es sein, dass Wacker ein Finanzloch im laufenden Budget von (200.000 €) "aufreißt", dadurch die Lizenz 2011/12 vom Senat V nicht erhielt? Wie bitte?
"Die Lage ist meiner Ansicht nach sehr, sehr ernst." Die sich nur minimal entspannen würde, wenn Innsbruck die (zu erwartende) Spielerlaubnis vom Protest-Komitee am 15. Mai zugeteilt bekäme. "Man muss ja die grundsätzliche Entwicklung im Klub sehen." Und die bleibt auf jeden Fall kurios. Denn nicht nur Wackers Coach fragt sich: In einem Jahr, in dem es sportlich über allen Erwartungen positiv läuft, werden die Schulden größer. Trotz höherer Zuschauerzahlen als prognostiziert, dadurch höhere Einnahmen aus dem Ticketverkauf. Aber anscheinend macht es keinen großen (finanziellen) Unterschied, ob sich am Tivoli zu den Spielen 6000 oder gar 10.000 Fans einfinden - hört und konnte man lesen.
Wenigstens sollte aber das Interesse für potentielle Sponsoren durch die Erfolge steigen. Oder ticken die Uhren in Tirol und in Bezug auf Wacker anders? Noch wurde daraus wenig lukriert. Und die Annahme, dass ein Klub mit bescheidenen Mitteln wie Wacker (Bundesliga-Schlusslicht bei Kaderkosten) ist, auch in den folgenden Jahren die Erfolge einfährt, wäre fatal. Und wohl niemand glaubt, dass es beispielsweise in Ried viel leichter zu wirtschaften ist. Und der Sensations-Winterkönig mit hellseherischen Fähigkeiten mit (wahrscheinlich) über 50 Punkten budgetierte... Nur hat Ried die Lizenz.