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Pressespiegel - 03.07.2025

Wackers späte Budgeteinsichten

Autor: Peter Nindler, Florian Madl, Medium: Tiroler Tageszeitung

So professionell Wacker in der Bundesliga auftritt, so amateurhaft wurden das Budget 2010/2011 und die Lizenzie-rung vorbereitet. Mit 200.000 € und einem Sechs-Millionen-Budget dürfte Lizenz im zweiten Anlauf gesichert sein.

  

Innsbruck – Es ist eine sportliche Erfolgsgeschichte mit budgetären Schattenseiten. Und der Erfolg mit Wiederaufstieg und grandiosen Leistungen in der Bundesliga hat bis vor wenigen Tagen die budgetären Defizite des Vereins übertüncht. Doch mit der Verweigerung der Lizenz im ersten Anlauf offenbarte sich eine verkorkste finanzielle Situation, die jetzt mit einem Kraftakt doch noch gerettet und die Spielerlaubnis im zweiten Anlauf bis 15. Mai gesichert werden soll. „Sponsoren werden die fehlenden 200.000 für die bestehende Saison aufbringen. Wir werden die Saison mit einer schwarzen Null im Budget beenden“, betont Obmann Kaspar Plattner. Doch warum konnte es beim FC Wacker Innsbruck so weit kommen?

  

Die Budgets waren vor Anpfiff der Bundesligasaison 2010/2011 vorsichtig ausgedrückt nicht stimmig. Zum einen gab es Altlasten von rund 1,3 Millionen Euro, zum anderen fehlten rund 700.000 Euro für die neue Saison. Das ergab eine Wirtschaftsprüfung. Offiziell sprach der Wacker immer von einem Sechs-Millionen-Budget, inoffizielle war es aber um zehn Prozent höher. Doch die zusätzlichen 700.000 Euro waren keinesfalls abgedeckt, vielmehr spekulierte man mit zusätzlichen Sponsoren. Das war eine Fehlspekulation. Gleichzeitig erhöhten sich die Sicherheitskosten um mindestens 350.000 Euro. All das führte wirtschaftlich zu einer prekären Situation.

  

Das Geld fehlte an allen Ecken und Enden, die Altlasten konnten mit dem Außenwerbevertrag mit der Tirol Werbung abgedeckt werden. Mit den jährlichen Einnahmen wird ein Kredit besichert und finanziert. Doch den Vorgriff auf Sponsorengelder, um die aktuelle Saison abzudecken, wollte die Bundesliga nicht akzeptieren. Das war ein Fehler und kostete die Lizenz im ersten Anlauf. Dieser Fauxpas wurde auch eingesehen und korrigiert. Für Kaspar Plattner wird sich jetzt einiges ändern.

  

Gegenüber der TT kündigt er nicht nur Veränderungen im Vorstand, sondern auch strikte Disziplin beim Budget an. „Für die kommende Saison gibt es ein Budget von sechs Millionen Euro. Das steht und ist fixiert.“ Hinter den Kulissen ist von einem neuen Sponsor aus der Schweiz die Rede. Mehr Geld soll es auch von den Eintrittskarten geben, die Preise sollen laut Platter auf Bundesliga­niveau angehoben werden. Zwischen fünf (Kinder) und 19,50 Euro (Erwachsener/Westtribüne) kosten derzeit die Tickets. Wie viel die Wacker-Besucher künftig berappen müssen, steht noch nicht fest.

  

Verhandelt wird derzeit auch mit dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck. Dabei geht es um die Abgeltung der Infrastrukturkosten im Tivoli-Stadion. Bisher teilten sich Stadt und Land die jährlichen 270.000 Euro, laut Wacker-Berechnungen betragen die tatsächlichen Kosten jedoch rund 490.000 Euro. Die Aufstellung wird derzeit von der Olympiaworld geprüft. 490.000 Euro werden es wohl nicht werden, aber doch eine deutliche Aufstockung. Zusätzliche Förderungen vom Land wird es nicht geben. Verschnupft ist man im Land ohnehin auf die Ankündigung des Vereins, dass man im kommenden Jahr eine U16-Nachwuchsmannschaft auflaufen lässt, obwohl dafür eigentlich die Fußball-Akademie zuständig ist.

  

Letztlich regierten in den vergangenen Tagen aber in der Wacker-Geschäftsstelle späte Budgeteinsichten, die sich künftig wirkungsvoll niederschlagen sollen.

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