Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Die Bundesliga-Lizenz 2011/12 in zweiter Instanz sollte kein Problem sein - doch die Zukunfts-Perspektiven sind für Wacker Innsbruck wohl nicht gerade die rosigsten...
Die sechs Millionen Euro für die Saison 2011/12 sind gedeckt, die Schulden des noch laufenden Budgets (200.000 €) getilgt - die Rahmenbedingungen für die Lizenz sind erstellt. Die notwendigsten, mehr nicht: Denn dies bedeutet finanzieller Stillstand trotz (teilweise) sportlicher Höhenflüge. Sportdirektor Oliver Prudlo sprach mit der "Krone" über die aktuelle Situation und die drohenden Aussichten.
Das Budget von sechs Millionen für das kommende Bundesliga-Jahr verspricht keine großen Sprünge am Transfermarkt?
"Ich wäre schon froh, den aktuellen Kader zusammenhalten zu können. Offene Personalien sind Carlos Merino und Momo Ildiz. Bei Merino hängt die Entscheidung vom Vorstand ab."
Das heißt, dass den Wacker-Fans im Sommer kein neuen Gesichter präsentiert werden können?
"Die Transferzeit wird nach derzeitigem Stand eher ruhig ablaufen, falls nicht noch etwas Unvorhersehbares geschieht...
Nachdem das Budget 2011/12 gekürzt wurde, um stattliche zehn Prozent, könnte dies auch die Kampfmannschaft treffen?
"Bis dato habe ich keine Informationen erhalten, dass uns weniger zur Verfügung stehen wird als bisher."
Ist es aber nicht kurios, dass die Finanzgebarung 2010/11 mit den sportlichen Erfolgen nicht schritthalten kann?
"Es ist ernüchternd, nachdem wir sportlich immer noch berechtigte Gedanken an einen internationalen Startplatz haben dürfen, dass wir am Schluss solche wirtschaftlichen Probleme haben."
Wohl ernüchternd, weil daraus kein Kapital geschlagen werden konnte?
"Eines ist klar: Dieser Erfolg ist kein Selbstläufer! Unsere Leistungsträger waren kaum verletzt, die Mannschaft hat fast immer in dieser Saison ihr Potenzial abgerufen, wir konnten die Abgänge von Prokopic und Koch überraschend gut und schnell kompensieren. Aber eine Wiederholung dieses Fußball wird absolut kein Selbstläufer werden."
Derzeit sind vom Vorstand keine Notverkäufe angedacht, hört man. Noch. Würden aber überhaupt irgendwelche Angebote vorliegen?
"Derzeit keine konkreten. Aber man muss bei einer entsprechend lukrativen Anfrage immer nachdenken. Das war auch in der Vergangenheit schon immer der Fall."
Gab´s vor Wochen, damit die Schuldenlast durch Prämien nicht noch größer wird, wirklich die Weisung, keine Siege mehr einzufahren?
"Hätte es das gegeben, könnten wir gleich zusperren! Dann würde man den Sinn des Spiels wohl etwas verfehlen... Nein, die gab´s nie."