
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Lieblingsgegner? Auch wenn Walter Kogler und seine schwarz-grüne Truppe nichts von einem "besonderen Nahverhältnis" zu Mattersburg hören wollen - 2010/11 könnte ultimativ eines werden: Wenn Wacker auch heute im Burgenland gewinnen sollte, wäre das Maximum an Punkten aus vier Duellen eingefahren!
Es gibt Auswärtsfahrten zu denen man mit einem flauen Gefühl in der Magengegend in den Bus steigt. Gestern Vormittag allerdings nicht. Denn neben guter Laune war auch jede Menge Selbstvertrauen mit im Gepäck. Konnte der Aufsteiger aus Tirol in der laufenden Bundesliga bisher Mattersburg ja stets in die Schranken weisen! "Und es wäre auch schön, wenn wir die hundert Prozent Ausbeute vollenden könnten."
Mit der perfekten Serie gegen die Lederer-Elf wäre eine zweite des Kogler-Teams prolongiert: Im Frühjahr ist Wacker in fremden Stadien bisher ungeschlagen - drei Remis (Kapfenberg, Wr. Neustadt, Ried), zwei Siege (Linz, Salzburg)! Doch auch Mattersburg baut auf einen Trend: Zu Hause 2011 noch ohne Niederlage. Und die Burgenländer wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt auch rechnerisch unter dem Dach des Pappelstadions sehen. "Wir sind mit Wacker seit der Rückrunde auf einer Stufe", glaubt und hofft Franz Lederer an ein Ende der leidigen "Wacker-Affaire".
Nervenstärke zeigen
Doch davon will auch Alexander Hauser, der seit seinem Comeback ob im linken Mittelfeld oder in der Viererkette überzeugen kann, nichts wissen. "Mattersburg ist immer schwer und unangenehm zu spielen - aber man merkt ihnen im Vergleich zu früher auch an, dass ihnen ein Kühbauer oder Fuchs fehlt." Die Kompromisslosigkeit ging etwas verloren. Dafür stieg im Tiroler Team gleichzeitig die Nervenstärke: "In der Aufstiegssaison haben wir sie gezeigt, in vielen Partien auch in der Bundesliga", ist Coach Kogler überzeugt, "heute sollten wir sie wieder auspacken."
Dann, mit dem vierten vollen Erfolg im vierten Duell, könnte Wacker wieder ein bisschen an Europa bzw. den internationalen Plätzen "schnuppern". "Drei Punkte - und in der Tabelle könnte sich wieder einiges tun. "Bei diesen Verrücktheiten und Kuriositäten in der Bundesliga 2010/11, die vor allem von den Liga-Größen Salzburg, Austria Wien und Rapid oft vorexerziert wurden, allemal möglich.
Aber zumindest könnte mit einem heutigen Sieg eines bereits vier Runden vor Schluss zur hundertprozentigen Gewissheit werden: Für Wacker Innsbruck wäre dann Mattersburg (Lederer kann auf die wiedergenesenen Mörz, Salamon und Farkas zurückgreifen) tatsächlich und unabwendbar der absolute Lieblingsgegner!