
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Alles ging schief. Wirklich alles. Nicht nur unten auf dem Rasen-Viereck. Auch oben im noblen VIP-Klub. Ein Elektor-bike war da vor dem Match ausgestellt. Ein Preis des Wacker-Sponsors Tiroler Wasserkraft, der in der Pause mittels eines SMS-Spiels vergeben wurde. Die Leute haben auch fest ge-sms-lt, wegen der frischen Temperaturen mit klammen Finger getippt und gedrückt, aber ... als der Preis dann übergeben werden sollte, war das E-Bike - futsch.
Weg wie die Hoffnung der Wacker-Kicker, im Herbst die europäische Bühne betreten zu können. Geklaut. Gestohlen. Ein Entwendet-Bike. Der unglückliche Gewinner erhielt einen Gutschein für ein anderes E-Bike - für die Kicker gibt´s das leider nicht. Der Frust reagierte. Nicht erst nach Schlusspfiff. Tormann Harry Planer platzte deswegen im Finish völlig der Kragen. Wütend stauchte er Inaki Bea zusammen. Normalerweise, meinte der Kapitän später, sei die Tiroler Abwehr ein Prunkstück: "Heute..." Den Rest verschluckte der Kufsteiner sicherheitshalber.
Hinter ihm enterte Alfred "Ali" Hörtnagl die Rapid-Kabine und schlug mit jedem Spieler einzeln ab. Die Geschäfte hat der Wipptaler in Hütteldorf schon übergeben, das Herz offensichtlich nicht: "Klar, freut mich dieser Sieg. In dieser Rapid-Mannschaft steckt doch auch viel meiner Arbeit drinnen. Und besonders freut´s mich für den Zocki Barisic. Ein toller Einstand." Der strahlte sowieso - und ließ sich sein Glück von niemanden klauen: "Innerlich bin ich bei jedem Tor explodiert."