Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Wacker kehrte nach dem 0:3 gegen Rapid zur (bitteren) Realität zurück
Wacker Innsbruck: Umsteigen. Dieser Express fährt nicht mehr nach Europa, das ist der Bummelzug ins Niemandsland. Nach der Haltestelle Hütteldorf müssen die Tiroler für das restliche Frühjahr den Fahrplan neu überdenken. Der große Traum, nach zehn Jahren Abwesenheit auf der internationalen Bühne wieder einmal einen Schritt in Fußball-Europa tun zu können, ist am Samstag jäh zerplatzt. Rapid zerplatzt, könnte man auch sagen.Die Grünweißen holten die Schwarzgrünen schnell und humorlos auf den harten Boden der nationalen Tätigkeit wieder zurück.
Walter Kogler wollte das 0:3 auch nicht schönfärben: "Da ist etwas schief gegangen, keine Frage. Wenn - bis auf Harry Planer - die gesamte Mannschaft so auslässt, dann hat etwas nicht gepasst. Wir können es besser als wir es gegen Rapid gezeigt haben, aber an diesem Tag haben wir es nicht gebracht."
Europa? "Wir sind im Herzen Europas - und fühlen uns da sehr wohl", rang sich der Wacker-Trainer nach Schlusspfiff einen Scherz ab, gab im Nachsatz aber gleich zu: "Was den Fußball betrifft muss man nach dem heutigen Spiel sagen: Europa ist so weit weg, dass wir´s nicht erreichen."
Nun wartet der Auftritt in Salzburg auf die Schwarzgrünen. Dort hat Tirols Paradeklub seit zehn Jahren (!) nicht mehr gewonnen. Zuletzt gab´s am 2. April 2001 drei Punkte (1:0, Tor Scharrer). Der 2:0-Erfolg über die Salzburg Juniors, der vor einem Jahr den Erste-Liga-Titel sicherte, fand ja in Pasching statt.