
Autor: Georg Fraisl, Medium: Kronen Zeitung
Bei den Prämien ist das Budget des Aufsteigers am Limit. Aber es gibt keine verordnete Punkte-Diät. Im Gegenteil: Den Obmann würde auch heute in Salzburg ein Sieg freuen.
Hilfe - wir sind zu gut! 40 Punkte sind im Budget des FC Wacker Innsbruck für das Comeback-Jahr in der obersten Spielklasse veranschlagt worden - 42 hat die Truppe von Trainer Walter Kogler schon erobert. Und es warten noch sieben Spiele! Das könnte die angegriffene Klubkasse theoretisch (bei sieben Siegen) noch satte 280.000 Euro kosten. Darf Wacer gar nicht mehr gewinnen? "Klar doch", sagt Chef Kaspar Plattner.
In der kommenden Woche wird die Lizenzierungs-Kommission der Bundesliga ihre Zensuren vergeben. Das wird der Tag der Wahrheit für einen großen Teil der zehn Gebarungen in der höchsten Spielklasse.
Wacker sieht dem Tag X gelassen entgegen. Trotz einer Schuldenlast von weit über einer Million Euro. Weil das Altlasten sind und das laufende Geschäftsjahr recht ausgeglichen bilanziert werden kann. Und weil die angekündigte Tirol-Werbungs-Million (10x 100.000 Euro jährlich) viel Finanzdruck nimmt.
Dass die budgetierte Punkteanzahl überschritten wird, dürfte freilich auch den Prüfern auffallen. Fix ist jedoch, dass sie über den Prämien-Aufwand des Aufsteigers milde lächeln werden. Wacker zählt da zum Armenviertel der Liga. Die Profis haben vertraglich pro Match (unterschiedliche) Erfolgs-Zahlungen fixiert, je nach Aufstellung kostet ein Wacker-Sieg daher zwischen 30.000 und 40.000 Euro, die meist unter 18 bis 20 Kickern verteilt werden.
Sieben Siege sind theoretisch noch möglich. Kann sich das Wacker überhaupt leisten? "Ja, wir müssen," sagt Obmann Kaspar Plattner, "der Sport darf unter der Finanzsituation nicht leiden. Zu sagen: He, Burschen, ihr dürft nicht mehr gewinnen, wäre makaber."
Trainer Walter Kogler will von einer verordneten Punkte-Diät ohnehin nichts hören: "Ich bin froh, dass wir jetzt schon über 40 Punkte haben und nicht erst am Saisonende. Weil wir erfolgreich sind, kommen im Schnitt 10.000 Fans ins Tivoli. Wie würde das Budget wohl ohne diese Eintrittsgelder aussehen?"