
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Kniescheibenluxation, Patellaspitzensyndrom, Kreuzbandriss – schwere Knieverletzungen, die drei Wacker-Jungprofis zu verkraften haben.
Innsbruck – Auf dem Sprung in die Kampfmannschaft des FC Wacker haben drei schwarzgrüne Jungprofis zurzeit herbe Rückschläge zu verkraften. Das Tiroler Trio Marco Kofler, Thomas Löffler und Benni Pranter arbeitet sich nach schweren Knieverletzungen in der Reha-Warteschleife zurück zur nötigen Fitness für den Erstliga-Profifußball.
Marco Kofler: Mit seinem Siegestor in letzter Minute gegen St. Pölten leistete er seinen Beitrag neben verlässlicher Abwehrarbeit in der Aufstiegssaison. Der körperlich starke Naviser musste dann lange auf seine Chance in der tipp3-Bundesliga warten. Im letzten Spiel der Herbstsaison stand der 21-Jährige im Hanappi-Stadion dann gegen Rekordmeister Rapid in der Wacker-Anfangsformation. Allerdings nicht lange. Nach 17 Minuten war Schluss, der Verteidiger wurde mit einer schweren Knieverletzung (Kniescheibenluxation) mit der Bahre abtransportiert. Mittlerweile liegt die Operation drei Monate zurück und Kofler, dessenVertrag beim FC Wacker bis Sommer 2012 datiert ist, blickt ebenso erwartungsfroh wie optimistisch in die Zukunft: „Den Kraftraum kann ich jetzt echt nicht mehr sehen. Laufen geht problemlos, zwei Einheiten mit Ball hab‘ ich schon hinter mir.“ Läuft weiter alles nach Plan, dann könnte sich in drei Wochen das erste Mannschaftstraining ausgehen. Und dann wird mit Konzentration auf die Saison 2011/12 voll angegriffen.
Thomas Löffler: Patellaspitzensyndrom – eine chronische, schmerzhafte Überlastungserkrankung des Kniescheibenstreckapparates am Knochen-/ Sehnenübergang der Kniescheibenspitze. Genau das plagt den 21-Jährigen zurzeit. Klingt kompliziert und ist für einen Fußballer mit Vorsicht zu begegnen. „Sechs Wochen muss ich pausieren. Das heißt: lockeres Radeln und Oberkörpertraining“, klingt der Fritzner logischerweise niedergeschlagen. Schließlich erkämpfte er sich im Frühjahr einen Stammplatz im Wacker-Mittelfeld und entwickelte sich prächtig. Bis sich eben dieser stechende Schmerz bei Belastung im Knie einstellte. „Schwer zu sagen, was die Ursache ist. Das macht es ja so unangenehm. Fakt ist, dass ich alles meiden muss, was mit Fußball zu tun hat, bis die Entzündung ausgeheilt ist“, kann Löffler, dessen Vertrag bis Sommer 2012 läuft, die Fru?hjahrssaison praktisch schon abhaken.
Benni Pranter: Problemzone linkes Knie, speziell das Kreuzband – einmal eingerissen, zweimal gerissen. Vor drei Monaten die zweite Operation. „20-Minuten-Läufe gehen schon. Bis ich wieder voll mit Ball arbeiten kann, wird es wohl noch drei Monate dauern“, weiß der 21-jährige Stürmer nur zu gut, was auf ihn zukommt. Endlose Radetappen und Kräftigungsübungen hat er schon hinter sich. Mit Beginn der Sommervorbereitung hofft der ewige Pechvogel Benni, wieder voll dabei zu sein. Und da kommt auch schon das nächste Fragezeichen ins Spiel. Sein Vertrag beim Tiroler Erstligisten läuft per 30. Juni 2011 aus. Die Zukunft ist noch völlig offen. Fußballprofi ist ein Traumberuf, aber das Geschäft hat auch eine harte Kehrseite.