
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Im spannenden Meisterschaftsfinale will Aufsteiger FC Wacker noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Auftakt morgen in Wr. Neustadt.
Innsbruck – Zehn Runden vor Schluss weist der FC Wacker nur acht Zähler Rückstand auf Tabellenführer Austria Wien auf. „Hätte man mir das vor Saisonbeginn so prophezeit, wäre ich vollauf zufrieden gewesen. Das hätte ich sofort unterschrieben“, ist Kapitän Pascal Grünwald, der beim Länderspiel der Österreicher in Istanbul als Ersatzgoalie auf der Bank saß, mit der derzeitigen Situation zufrieden. Aber noch lange nicht satt. Auch Walter Kogler sieht die Momentaufnahme positiv. „Für einen Aufsteiger der Beweis, auf dem richtigen Weg zu sein. Eine Weiterentwicklung, die ja unser Ziel war“, blickt der Trainer zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurück und hält sich mit Prognosen für das Finale zurück: „Wenn uns noch die eine oder andere Rangverbesserung gelingt, wäre das noch ein Ausrufezeichen.“ Mit einem Sieg in Wr. Neustadt wären die Tiroler übrigens schon Sechster.
„Aufgepasst. Die sind nicht umsonst noch im Titelrennen. Eine sehr gut zusammengestellte Truppe, die immer noch von Stronachs Unterstützung lebt“, warnt Kogler, der den gesperrten Abwehrchef Inaki Bea ebenso ersetzen muss wie den zuletzt starken Momo Ildiz. Dario Dakovic oder Harald Pichler sollen Bea im Abwehrzentrum ersetzen. Carlos Merino soll für Akzente im Mittelfeld sorgen. Für Alex Hauser kommt ein Einsatz von Beginn an zu früh, der Verteidiger wird vorerst auf der Ersatzbank Platz nehmen.
Nur acht Punkte Rückstand und dennoch „nur“ Siebter – eine ungewöhnliche Konstellation, die die Spannung im Titelkampf unterstreicht. Austria, Sturm, Salzburg, Ried, Rapid und auch Wr. Neustadt können sich noch Meisterschaftschancen ausrechnen. Typisch für den bisherigen, abwechslungsreichen Meisterschaftsverlauf: allen sechs noch verbliebenen potenziellen Titelkandidaten knöpfte der FC Wacker schon wichtige Punkte ab. „Stimmt. Aber das gelang anderen in dieser kuriosen Saison auch schon. Entweder ein Beleg, dass die Liga so ausgeglichen ist oder dass die Spitzenklubs zu schwach sind, um sich abzusetzen“, analysiert Grünwald trocken. Einen Titelfavoriten sieht der Wacker-Goalie noch nicht: „Alles liegt eng beisammen. Das kann sich jede Runde ändern und sich womöglich erst am letzten Spieltag entscheiden.“ Mit dem FC Wacker als Zünglein an der Meister-Waage? Wenn alles optimal läuft, darf es auch ein bisschen mehr sein …