
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Mit dem gestrigen 2:2-Remis in Wiener Neustadt blieb der FC Wacker Innsbruck im bereits fünften Auswärtsspiel in Serie ungeschlagen.
Wr. Neustadt – Gestatten Julius Perstaller, gefährlichster Joker der Liga, aber seit gestern auch von Beginn an eine Waffe. Der 22-jährige Stürmer bescherte dem FC Wacker in einem spannenden und abwechslungsreichen Spiel mit einem Doppelpack ein 2:2-Remis, mit dem die Tiroler dem Spielverlauf nach sehr gut leben konnten. Zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich längst souverän aller Abstiegssorgen entledigt hatten und im Meisterschaftsfinale mehr wollen – damit waren gestern im dritten Saisonduell zwischen Wiener Neustadt und dem FC Wacker die Voraussetzung für ein tolles Fußballmatch geschaffen.
Was die Niederösterreicher zunächst optimal umsetzten und die durch die Sperre von Inaki Bea verunsicherte Wacker-Defensive zum Start förmlich schwindlig spielten. Selbst die frühe und herrlich herausgespielte Führung war noch kein Wachrüttler fu?r die desorientierten Schwarz-Grünen. Kein Spiel fu?r schwache Nerven, vor allem für die rund 200 mitgereisten Wacker-Fans. Wiener Neustadt war am Drücker, das zweite Tor schien nur eine Frage der Zeit: „Völlig untypisch für unser Spiel, dass wir so viele Chance zulassen“, meinte Kogler. Doch dann tauchte plötzlich Perstaller nach Burgic-Pass völlig frei im Strafraum auf und verwandelte den ersten Innsbrucker Angriff eiskalt zum 1:1.
So richtig beruhigen konnte der Ausgleich die Wacker-Defensive immer noch nicht. Daher reagierte Trainer Walter Kogler nach 24 Minuten, nahm Harding aus dem Spiel, brachte Merino und stellte völlig um. Es wurde besser. Wacker war endlich im Spiel und erhielt auch noch ein Geschenk von Neustadt-Verteidiger Thonhofer. Doch ausgerechnet der sonst so sichere Marcel Schreter vernebelte den Elfmeter. Auf die kalte Dusche nach Wiederanpfiff – Sadovic staubte nach einem raffiniert getretenen Simkovic-Eckball zum 2:1 ab – reagierte der FC Wacker spät:
Perstaller gab in der Nachspielzeit per Kopf nach einem Getu?mmel noch einmal seine Visitenkarte ab: „Wir haben alles gegeben, das hat sich bezahlt gemacht“, jubelte der Torjäger. Sein Trainer Walter Kogler pflichtete bei: „Wir haben nicht aufgegeben, das ist am Schluss belohnt worden.“Bei allem Ärger musste das auch Magna-Trainer Peter Schöttel anerkennen: „Kompakt! Gegen Wacker schießt man nur schwer ein Tor.“ Bevor Schiri Grobelnik gestern abpfiff, schickte er noch die eingewechselten Öbster (Rot/Kritik) und Bammer (Gelb-Rot/Foul) vorzeitig in die Kabine: „Völlig u?berzogen“, meinten diese verärgert.