
Autor: Gernot Gsellmann, Medium: Kronen Zeitung
Kein Tor, kein Punkt! In der Bundesliga-Saison 2010/11 war bisher Salzburg ein "rotes Tuch" für Aufsteiger Innsbruck. Dieser Makel soll heute (16 Uhr) im Tivoli getilgt werden.
Mut kann man nicht kaufen, der muss erarbeitet werden! Wenn auch Wacker Innsbruck dies in der Vorbereitung nicht wirklich gelang - das Selbstvertrauen vor dem Bundesliga-Auftakt 2011 ist beim Aufsteiger trotzdem vorhanden. Und damit soll die Negativ-Serie gegen die Salzburger "Bullen" endlich gestoppt werden.
Im Herbst wurden den zwischen zeitlichen Überfliegern aus Tirol innerhalb von vier Tagen zweimal die Flügel gestutzt - ausgerechnet von den Bullen: 0:1 am Tivoli, 0:4 in der Red-Bull-Arena. Kein Tor, kein Punkt - gegen kein anderes Bundesliga-Team hat Wacker eine schlechtere Saison-Bilanz. Ein "rotes Tuch"...
... doch heute sollen nur die "Bullen" Rot sehen. "Gelingt es unds, das Spiel schnell zu machen, die Situationswechsel richtig auszuführen - dann wäre viel erreicht", sieht Walter Kogler darin den Schlüssel zum Erfolg. Klingt vielversprechend, nur: Davon war in den Vorbereitungsspielen ganz, ganz selten etwas zu sehen. Was sich im Westschlager heute ändern muss:
Erhöhte Offensiv-Power! Nur vier Tore in acht Tests (in sechs wurde kein einziges erzielt!) versprechen nicht viel Erbauliches. Wie auch die Tatsache, dass Goalgetter Marcel Schreter völlig leer ausging. "Aber Test ist Test, Meisterschaft was ganz anderes." Hoffen wir´s.
Verstärkte Mittelfeld-Kreativität! ZU langsam und behäbig agierte Wacker, die Gegner konnten sich daher immer wieder in Ruhe sortiert positionieren. Gegen eine routinierte Mannschaft wie Salzburg wäre das Gift. Vielleicht kann Neuzugang Carlos Merino bei seiner Bundesliga-Premiere für das nötige Salz in der Derby-Suppe sorgen.
Um die Defensive (nur vier Tore in der Vorbereitung erhalten) und die Einstellung (Kapitän Grünwald: "Wir werden alles geben") muss sich Innsbrucks Coach Kogler dagegen absolut keine Sorgen machen.
Vielleicht auch nicht gegen den Teilzeit-Tiroler Roman Wallner (seine Freundin und Tochter leben in Innsbruck), den oftmaligen Sieggaranten der Salzburger in einen eher durchwachsenen Herbst - denn der Neun-Tore-Mann kehrte mit einer Muskelverhärtung vom Nationalteam zurück. Einsatz fraglich.