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Pressespiegel - 03.07.2025

Salzburg und Ungewissheit trotzen

Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung

Im Westderby gegen Titelfavorit Red Bull Salzburg sucht Wacker Innsbruck heute (16 Uhr/ORF eins) nach einer ersten Standortbestimmung.


Innsbruck – Der Katapultstart aus der Herbstsaison mit dem 4:0-Heimsieg über Rapid am 18. Juli 2010 ist zu Beginn des neuen Jahres nicht mehr als eine nette Anekdote. Die Mysterien, die einen Aufsteiger zu Beginn oft bärenstark begleiten, sind verflogen. Zu viel ist in der Zwischenzeit passiert. Und mit Fabian Koch (Austria) und Boris Prokopic (Rapid) gingen Wacker zwei Spieler verloren, die stets gewinnbringende Impulse setzen konnten. Der Ausfall vom etatmäßigen Linksverteidiger Alex Hauser (Nebenhöhlenentzündung) lässt die Schwarzgrünen ohne drei Stammspieler ins Frühjahr starten.

 

Wacker muss sich neu (er)finden. „Der Herbst war schwierig, das Frühjahr wird nicht einfacher“, stellt Walter Kogler vor dem Westderby nüchtern fest. Ohne ein mögliches Erfolgserlebnis gegen die Mozartstädter – im Herbst gingen beide Partien (0:1, 0:4) verloren – vorab in den Wind zu schießen: „Natürlich sind die Kräfteverhältnisse klar. Sie haben alle Mittel, Meister zu werden. Wir wollen ihnen aber trotzdem etwas wegschnappen“, setzt der Wacker-Coach auf den Faktor Kollektiv. Und den Stehsatz, dass Geld halt nicht immer den besseren Fußball spielt.

 

Kogler muss die ersten Antworten finden. Auf die Frage, wer heute links hinten verteidigt (Bülent Bilgen oder Harald Pichler) und wie das Mittelfeld gegen die Millionentruppe aus Salzburg am besten agiert. Ideen sind gefragt, Carlos Merino gefordert. Wenngleich Kogler den 30-jährigen Spanier nach einer halbjährigen Berufspause vom großen Druck befreit: „Man muss ihm noch Zeit geben.“

Apropos Zeit: Schnell will Wacker den Weg in die Spitze finden. Weil sich langsam gegen die beste Defensivreihe der Liga kaum Wege in die Gefahrenzone ergeben werden. Obwohl die Salzburger den Ausfall von Neuerwerbung Douglas da Silva beklagen. Das ist aber ein Klagen auf hohem Niveau, wenn stattdessen Sekagaya und Afolabi die Innenverteidigung bekleiden. Im Vorwärtsgang – nur 22 Treffer im Herbst – war eher der Hund begraben. „Wir sind auf jeden Fall Titelfavorit und das wollen wir auch zeigen“, weiß Salzburgs Starcoach Huub Stevens letztlich doch, was das Bullen-Logo von seiner Mannschaft fordert.

 

Wackers Sportdirektor Oliver Prudlo freut sich auf den Auftakt: „Gegen Salzburg weiß man gleich, wo man steht. Wir sind immer noch Aufsteiger und Außenseiter. Mit dem Publikum im Rücken ist aber alles möglich.“ Sein Wort in Gottes Ohr.

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