
Autor: Wolfgang Müller, Medium: Tiroler Tageszeitung
Nach dem überzeugenden 1:1 gegen Meister Salzburg läuft der FC Wacker in Kapfenberg notgedrungen mit einer deutlich veränderten Mannschaft auf.
Innsbruck – Die gelben Karten saßen bei Schiedsrichter Robert Schörgenhofer beim 1:1 zwischen dem FC Wacker und Salzburg ziemlich locker. Was sich für die Tiroler am Samstag in Kapfenberg auswirken wird. Torjäger Marcel Schreter ist nach seinem vorzeitigen Abflug Richtung Kabine wegen einer „Schwalbe“ ebenso gesperrt wie Verteidiger Georg Harding, der nach einem harmlosen Foul seine fünfte Verwarnung ausfasste. Doch nicht nur die beiden Stammkräfte werden in der Steiermark fehlen, auch Neuzugang Carlos Merino ist mehr als fraglich. Der Spanier griff sich im Westschlager nach einer knappen Stunde auf den Oberschenkel und musste Momo Ildiz Platz machen. Bereits im Trainingslager in der Türkei klagte der 30-Jährige über muskuläre Probleme. „Es wurde eine Zerrung im Oberschenkel diagnostiziert“, erklärte Wacker-Co-Trainer Florian Klausner in Vertretung von Chefcoach Walter Kogler, der gestern heim nach Kärnten musste und den Tod des Vaters zu verkraften hat.
Eine kleine Chance besteht, Merino bis Samstag fit zu bekommen. Ansonsten müsste die Mannschaft an drei Positionen umgebaut werden. „Dafür haben wir ja einen 25-Mann-Kader. Müssen halt andere in die Bresche springen“, so Klausner. Thomas Bergmann zum Beispiel. Die Rapid-Leihgabe könnte in der Verteidigung zum ersten Meisterschaftseinsatz in Schwarzgrün kommen. Und im Sturm scharrt ein Andi Bammer ohnehin schon ungeduldig in den Startlöchern.
Während die Bullen ziemlich angefressen die Rückreise nach Salzburg antraten, Trainer Huub Stevens „fehlende Cleverness“ seiner Startruppe bemängelte, konnte man im Lager der Tiroler mit dem Punkt zum Auftakt sehr gut leben. „Eine klare Steigerung gegenüber den Vorbereitungsspielen. Der Punkt war mehr als verdient“, freut sich Georg Harding über den geglückten Rückrundenauftakt. Kapitän Pascal Grünwald sah das Remis „als Zugabe“ im Bundesliga-Alltag, mit der man eigentlich nicht rechnen konnte. „Wo wir wirklich stehen, wird sich erst in den nächsten Wochen weisen. Die wichtigen Partien für uns sind Spiele wie das Auswärtsmatch gegen Kapfenberg. Da sind wir von den Voraussetzungen voll auf Augenhöhe.“