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Pressespiegel - 03.07.2025

Mander ´s isch Zeit

Autor: Alex Gruber, Medium: Tiroler Tageszeitung

Manchmal muss man den Finger auch in die offene Wunde legen, um den Schmerz deutlich spürbar zu machen. Die Sachlage, die die Erste Liga für den Tiroler Fußball dokumentiert, kommt von den puren Indizien her einem Trauerspiel gleich. Ebenso wie die Infrastruktur, unter der der heimische Fußball trotz Akademie-Gründung im Nachwuchs und im Profibereich noch leidet. Dass zu allem Überdruss beinahe jedes Ersuchen um Sponsoring einem (politischen) Canossagang gleicht, rundet die prekäre Situation ab. Wofür soll man aber Talente ausbilden, wenn zwischen dem Profifußball und Amateurbereich (Regionalliga) eine Zweitliga-Lücke klafft, die in vielen anderen Bundesländern leichter zu schließen zu sein scheint? Kann der FC Wacker darüberhinaus die zweite Kaderwelle nicht mit noch mehr Tirolern bestreiten?

Gut: Zum Rückrundenstart standen vier Tiroler (Grünwald, Löffler, Perstaller, Schreter) in der Startaufstellung, zwei hier Aufgewachsene (Dakovic und Bilgen) wurden zudem eingewechselt. Ganz oben wird‘s mit dem Eigenbau ja auch oft schwer. Es geht hier ohnehin nicht darum, den schwarzen Peter an irgendwen zu verteilen. Sondern um einen klaren gemeinsamen Auftrag. Wer langfristig Lösungen finden will, muss Tacheles reden. Die Zeit scheint reif: Sonst tümpeln wir nach der grandiosen Aufstiegssaga des FC Wacker vielleicht in absehbarer Zeit wieder der nationalen Bedeutungslosigkeit entgegen. Über das heimische Zweitliga-Format lässt sich zwar streiten, aber am Slogan – „Heute für Morgen“ – kann man gedanklich ansetzen.

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